Surfing Hotspot Taghazout Bay: Eine Reise nach Marokko

Surfen in Spanien

Was machen deutsche Surfer, wenn es an der Nordsee im Winter viel zu kalt zum Surfen ist? Sie schließen sich den Zugvögeln an und reisen in den Süden. Ein echter Surfing Hotspot ist die marokkanische Atlantikküste, an der sich in den Wintermonaten halb Europa tummelt. Der bekannteste Ort ist Tamraght in der Bucht von Taghazout nördlich des bekannten Badeortes Agadir, wo sich zahlreiche Surfcamps, Surfschulen und günstige Hotels niedergelassen haben. Die Profis, denen es in Tamraght schon zu voll geworden ist, ziehen noch einmal rund 150 Kilometer weiter in den Süden: nach Sidi Ifni und Sidi Moussa d’Aglou. Doch für mich genügt erst einmal Tamraght, um dem kalten Winter zu entfliehen und einige Tage in der warmen Sonne Nordafrikas beim Windsurfen zu verbringen.

 

 

Reiseland Marokko: Eine kurze Vorstellung

Das Königreich Marokko im äußersten Nordwesten des afrikanischen Kontinents bietet Touristen eine riesige Auswahl an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. Kulturfreunde können zum Beispiel eine Rundreise durch die vier „Königsstädte“ Marrakesch, Fès, Rabat und Meknès unternehmen, während sich Strandurlauber vor allem im Seebad Agadir tummeln. Der Hohe Atlas lädt zum Wandern ein und im tiefen Süden wartet die faszinierende Sahara mit ihren Berbersiedlungen und Kasbahs. Filmfreunde zieht es in Scharen nach Ouarzazate, wo zahllose Filme (von „Gladiator“ und „Königreich der Himmel“ bis „Asterix & Obelix“) entstanden sind – und auch die derzeit schwer angesagte Fernsehserie „Game of Thrones“ regelmäßig dreht. Wer genug Zeit und Geld hat, kann also beispielsweise zunächst eine Rundreise unternehmen und anschließend zum Surfen nach Taghazour weiterreisen.

 

Wissenswertes zum Aufenthalt in Marokko

Taghazout Bay gehoert zu den Surfhotspots

Taghazout Bay gehoert zu den Surfhotspots

Die Anreise nach Taghazout ist leicht, denn von Deutschland aus fliegen zahlreiche Charterflieger direkt nach Agadir. Von dort fahren täglich Busse nach Taghazout oder man lässt sich einfach vom Surfcamp oder Hotel abholen. Das ist vor allem praktisch, wenn man das eigene Surfbrett mitnimmt, denn bei Busfahrern stößt die Surfausrüstung nicht gerade auf Begeisterung.

 

Ich lege natürlich bei Reisen auch Wert darauf, technisch gut vernetzt zu sein. In Deutschland habe ich eine Flatrate, mit der ich ohne Vertragsbindung per Prepaid unbegrenzt surfen und telefonieren kann – eine wunderbare Sache, solange ich mich auch in Deutschland aufhalte. Da Marokko jedoch nicht in der EU liegt, werden hier jedoch heftige Auslandstarife fällig. Daher sollte man beim Buchen darauf achten, dass das eigene Hotel oder Surfcamp kostenloses WiFi anbietet, um online ins Netz gehen zu können. Mir hat das dann auch gereicht, doch wer unbedingt telefonieren will, kann auch SIM-Karten von Maroc Telecom nutzen – viele Surfer, die im Winter länger in Taghazout bleiben, nutzen diese Karten und sind sehr zufrieden damit.

 

Die Landeswährung in Marokko heißt Dirham und auch wenn Arabisch die offizielle Landessprache ist, sind doch die Verkehrsschilder in der Region Agadir zweisprachig. Die meisten Marokkaner in Agadir und Taghazout Bay sprechen außerdem Englisch oder Französisch.

 

Surfen in der Bucht von Taghazout

Sonne, Strand und Meer: was braucht ein Surfer mehr?

Sonne, Strand und Meer: was braucht ein Surfer mehr?

Auf Anfänger warten in Tamraght und Taghazout mehrere Surfschulen, die Anfängern die Grundbegriffe beibringen. Ideale Surfspots für Anfänger sind Panorama, Banana Point und das Banana Reef. Eher für Fortgeschrittene sind Mystery, Hash Point und der berühmte Anchor Point, nach Aussagen der Surflehrer hier die berühmteste Welle von ganz Marokko.

 

Mir persönlich gefiel auch die total entspannte Atmosphäre in Tamraght und Taghazout, da es hier vor allem gemütliche kleine Cafés und Restaurants gibt, wo man zu günstigen Preisen köstliches marokkanisches Essen und Pfefferminztee bekommt. Da Marokko ein islamisches Land ist, gibt es in den Orten keine Bars und Kneipen mit Alkoholausschank. Bierdosen müssen von den Supermärkten in Agadir mitgebracht werden. Zwar wird abends in den Surfcamps auch gerne was getrunken, aber es fehlt diese unterschwellige Aggressivität, die in vielen Ferienorten am Mittelmeer herrscht, wo sich viele betrunkene junge Leute tummeln. Sehr angenehm! Irgendwann werde ich sicher noch einmal längere Zeit hier in Taghazout verbringen…

 

Bilder:
1. © istock.com/Pavliha
2. © istock.com/RafalBelzowski
3. © istock.com/wongkaer

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