Reiseblog Interview mit globetrotterexperiment

Globetrotter Malaysia - Langkawi

Heute freu ich mich euch ein ganz besonderes Reiseblog Interview vorstellen zu können. Meine beste Freundin, Carmen, ist wieder in Deutschland und hat einiges an Erfahrungen und Erlebnisse von Ihrer letzten großen Reise mitnehmen können. Es ist mir ein persönliches Anliegen euch diese wundervolle Person vorzustellen. Sie ist eines der tollsten Menschen, die ich bisher in meinem Leben kennen lernen durfte. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich sie für ein paar Worte (es wurden dann doch Seiten) gewinnen konnte. Noch viel mehr, dass sie erst vor kurzem wieder bei mir war! Bevor ich weiter von ihr schwärme überzeugt euch selbst von Ihr. Carmens Geschichte geht einem unter die Haut! Sie gibt euch ein wahnsinnig tiefen Einblick in Ihr Leben und

 

Hallo Carmen, erst einmal zu dir – Wer bist du und was machst du?

Hello Chris… gute Fragen – die stell ich mir auch immer wieder! Ich bin jung und liebe das Abenteuer. Habe eine Leidenschaft für Reisen, Interkulturalität, lebenslanges Lernen – und fürs Schreiben. Stelle mich immer wieder neuen Herausforderungen, gehe über meine Grenzen hinaus. Privat. Beruflich. In allen Lebenslagen.

 

Als ich mich mit 16 das erste Mal von Mamas Rockzipfel getrennt und allein für ein Jahr in die Staaten getraut habe, habe ich eine Leidenschaft für den interkulturellen Austausch entwickelt. In Form von selbst reisen aber auch andere Leute zu ermutigen ihre eigenen Träume vom Reisen zu verwirklichen. Neben meinen eigenen Reiseabenteuern engagiere ich mich daher seit vielen Jahren für eine deutsche und kanadische Schüleraustauschorganisation. Seit einem Jahr bin ich nun auch zertifizierte und leidenschaftliche Englischlehrerin und kann weltweit Menschen unterstützen sich über die Grenzen ihres eigenen Landes hinweg zu verständigen, aber auch privat und beruflich weiterzubilden.

 

Hong Kong II

Hong Kong

2010 war ich dann in Hong Kong und erlebte wohl die intensivsten drei Monate meines Lebens. So viele Erlebnisse und Eindrücke, die ich irgendwo festhalten wollte und so meine Leidenschaft fürs Bloggen entdeckt hatte (carmeninhongkong.wordpress.com). Nach diesem Abenteuer kam ich dann auch auf die verrückte Idee mal eine Weltreise zu machen. „Carmen, das sind ja schöne Ideen…aber irgendwann musst du auch Geld verdienen, an deine Rente denken. Mach was Solides.“ Klingt im Kopf plausibel, war meinem Herzen aber egal. Letztere Partei hat gewonnen – und so saß ich 2011 das erste Mal mit einem One-Way-Ticket und Working Holiday Visum im Flieger nach Vancouver. Diesen ersten Weltreiseversuch musste ich jedoch nach nur wenigen Tagen leider abbrechen. Während ich gerade noch ausgesprochen hatte, dass mein Leben gerade perfekt ist, hat auf der anderen Seite der Welt jemand das Licht ausgemacht, meiner Familie und mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Mein Papa ist in einem Unfall tödlich verunglückt… da blieb auf einmal die Welt für uns alle stehen…

 

Zurück zu Hause hatte ich dann zum Glück ziemlich schnell einen ganz tollen Job in einem Startup gefunden, wo ich mich super mit Arbeit ablenken konnte und meine Kollegen wie eine Familie für mich waren. Leider haben wir es nicht geschafft, sodass Anfang 2013 alle Mitarbeiter entlassen werden mussten. Und nun? Da hab ich dann gedacht, „..vielleicht ist das dein Schicksal, Carmen. Vielleicht soll das ein Zeichen sein, dass du wieder losreisen sollst.“

 

Und so saß ich ein halbes Jahr später wieder mit einem One-Way-Ticket nach Vancouver, am darauffolgenden Tag auf der Couch vom gleichen Couchsurfing Host, wenige Tage später wieder beim Abendbrot mit meiner damaligen Gastfamilie und dann auch am gleichen Schreibtisch von der kanadischen Austauschorganisation, wo ich damals gerade angefangen hatte zu arbeiten. Das war schon ziemlich verrückt… Habe auch hier meine Abenteuer, Gedanken und Ideen wieder in einem Blog festgehalten.

 

Mittlerweile bin ich nach 559 Tagen voller Abenteuer und Eindrücken wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Habe viele meiner Erlebnisse, Gedanken und Ideen (aber noch längst nicht alle!) in meinem Weltreise-Blog globetrotterexperiment.com festgehalten. Und jetzt? Tja, darauf bin ich auch gespannt! Aber: Fortsetzung folgt… Das war nur das Ende eines Kapitels, nicht aber des gesamten Buches.

 

Und jetzt? …habe ich gerade einen „Arbeitsvertrag für Seeleute“ unterschrieben und gehe demnächst als Training Managerin an Board der AIDA, um alle paar Monate auf einem anderen Schiff irgendwo auf der Welt die gesamte Crew in Kommunikation, Soft Skills, Englisch- und Deutschsprachkenntnissen zu schulen. Ahoi!

 

Wir kennen uns seit vielen Jahren als Freunde. Erklär meinen Lesern doch bitte wie es dazu kam.

Carmen und Ich vor 10 Jahren

Carmen und Ich vor 10 Jahren

Wir haben bald 13-jähriges 😉 Ich habe Chris damals Dank (s)einer Freundin kennengelernt. Wir waren schon immer auf einer Wellenlinie, damals war uns das aber wohl noch gar nicht so bewusst. Irgendwann versuchte Armor seinen Pfeil auch mal auf uns beide abzuschießen, aber irgendwie verfehlte er unsere Herzen hehe. Und so entstand eine ganz besondere Freundschaft. Über all die Jahre waren wir mal intensiv, mal monate- ja sogar jahrelang nicht in Kontakt. Aber sobald wir wieder nebeneinander saßen, eine Nachricht vom anderen erhielten oder des anderen Stimme hörten – war es wie gestern.

 

Als Chris dann nach meinem ersten Weltreiseversuch seine eigene Weltreise startete, war das für mich nicht leicht. Ich hatte mich wahnsinnig für ihn gefreut, aber ich hatte es emotional noch nicht geschafft seinen Blog zu lesen, ihn auf seiner Reise zu verfolgen, weil es mich immer wieder an mein Schicksal erinnerte. Er mir genau das vorlebte, was ich auch machen wollte. Das tat verdammt weh. Einerseits wollte ich mit ihm in Kontakt sein, andererseits zerbrach es mir das Herz. Erst ganz am Ende seiner Weltreise habe ich ihm dann endlich mal eine Nachricht geschrieben, hatte natürlich auch unglaublich schlechtes Gewissen das nicht eher schon gemacht zu haben.

 

Als ich ein paar Monate später im Sommer 2013 zu meiner Abschiedsparty für meine bevorstehenden Weltreise in Hamburg eingeladen hatte, setzte er sich zu Hause (im Spreewald) spontan ins Auto und stand dann am selben Abend plötzlich vor mir und hat mich überrascht. Ich hab ihn fast zerdrückt vor Freude! Ich war der glücklichste Mensch auf Erden…

 

Während meiner Weltreise dann waren wir anfangs auch kaum in Kontakt, zum Ende hin aber doch wieder umso mehr. Und jetzt, wo wir mal wieder im gleichen Land unser Basislager aufgestellt haben, sind wir noch einmal mehr zusammen gewachsen. Ich finds manchmal fast unheimlich, wie sehr wir uns ähnlich sind – mit der gemeinsamen Verrücktheit und Leidenschaft fürs Reisen und Bloggen, unser Leben im Jetzt zu leben und unsere Träume zu verfolgen, niemals aufzugeben.

 

Chris hat mir wieder einmal mehr gezeigt, dass Freundschaften keine Grenzen kennen. Je weiter wir voneinander entfernt waren, desto enger sind wir geworden.

 

Reisen ist deine Leidenschaft. Was verbindest du mit dem Reisen?

Unseren wunderschönen Planeten Erde, das Vergangene, das Jetzt und die Zukunft. Mit Reisen stille ich meine Sehnsucht nach neuen Herausforderungen, nach dem Unbekannten und Schönen im Leben. Kann neue Kulturen und die Welt wieder aus einer anderen Perspektive kennenlernen, kann neue Flecken der Natur auf der Welt entdecken. Lerne immer wieder neue Facetten an mir selbst kennen, und das Leben in Deutschland immer wieder noch ein Stückchen mehr zu schätzen.

 

Auf meiner letzten großen Reise habe ich daher bewusst nicht das Leben eines Backpackers gewählt. Ich wollte nicht nur an der Oberfläche neuer Länder und Kulturen kratzen, sondern eintauchen in andere Lebens- und Denkweisen, indem ich mit Einheimischen zusammenlebe und –arbeite. Aber irgendwann möchte ich auch noch einmal „richtig“ backpacken.

 

Du beeindruckst deine Leser mit sehr emotionalen Reiseartikeln. Was ist dein Geheimnis?

Canada - Jump into the deep

Carmen in Canada

Das nehme ich mal als Kompliment …erklären kann ich es aber nicht wirklich. Das liegt wohl daran, dass ich selbst ein emotionaler Mensch bin, der sich ständig selbst reflektiert. Und dass ich nicht einfach nur berichten will, sondern meine Leser auf meine Reisen mitnehmen, sie an meinen Erlebnissen aber auch Gedanken Teil haben lassen will. Gerade auch weil nicht jeder so etwas machen kann wie wir – wir sie aber vielleicht für einen kurzen Moment aus der Realität rausreißen und ihren eigenen Träumen vom Reisen ganz nahe kommen lassen können.

 

Manchmal sitze ich richtig lange an einem Reisebericht, öfter denke ich, das ist viel zu lang. Aber dann bekomme ich wieder einen Kommentar, dass ich so spannend schreibe und man nicht aufhören kann zu lesen, dass ich Menschen inspiriere selbst ihre Träume zu verwirklichen. Das motiviert mich immer wieder aufs Neue weiterzuschreiben.

 

Und nicht zuletzt ist mein Blog auch mein Tagebuch, in dem später meine Kinder und Enkelkinder stöbern können, ich auch sie vielleicht inspirieren kann um die Welt zu ziehen.

 

Du musstest deine erste Weltreise abbrechen, aber bist trotzdem wieder losgezogen. Woher kam deine Motivation?

Weißt du…damals dachte ich, ich könnte nie wieder lächeln, geschweige denn lachen. Bis ich verstanden habe, dass das Leben so oder so weitergeht. Ich mich den Rest meines Lebens vor der Welt verstecken oder sie erleben kann. Mein Papa auch nicht wollen würde, dass ich nur noch traurig durchs Leben gehe. Wir nur einmal leben und diese Welt unglaublich viele schöne Dinge zu bieten hat, die ich nun mal nicht von zu Hause aus entdecken kann. Ich das Glück habe gesund zu sein, tolle Familie und Freunde aber auch Zugang zu Bildung habe.

 

Ich habe auf schmerzliche Weise erfahren müssen, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Dass wir Ideen, Vorhaben und Träume nicht aufschieben, sondern sie im Jetzt umsetzen, im Heute leben sollten. Und vor allem: Dass es mich, dich, und auch deinen Lesen treffen kann. Wir bisher immer nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Haben wir morgen auch wieder das Glück?

 

USA - Washington National Park

Carmen in den USA

Und so habe ich verstanden: Träume nicht dein Leben – lebe deine Träume. Wer an sich selbst glaubt und für seine Vorhaben kämpft, sich von Umwegen und Niederlagen nicht schwächen sondern stärken lässt – der kommt auch irgendwann an seinem Ziel an.

 

Damals nahm man mir einen geliebten Menschen und all meine Träume zerplatzten wie eine Seifenblase. Aber es kann doch nicht sein, dass jemand über meine Träume bestimmt! Nie wieder will ich jemanden über mein Leben bestimmen lassen. Da hab ich eine Mauer um mich herum hochgezogen, hinter der ich einen Willen aus Stahl geschmiedet habe. Da kommt so schnell keiner mehr durch.

 

Und so bin ich 2013 voller neuer Lebensenergie wieder losgezogen. Unwissend, wo meine Reise hingehen würde. Aber sicher, dass sie ihren Weg schon finden würde. Vielleicht würde ich ohne Reisepartner mal einsam sein, aber niemals allein. Denn mein Papa war und ist immer bei mir, denn er liebte das Reisen auch. Und jetzt lebe ich diese Sehnsucht und Leidenschaft für uns beide. Mehr als je zuvor.

 

Ich wünsche wirklich keinem, diese Erkenntnisse auf annähernd so schmerzliche Weise erfahren zu müssen, erst recht nicht seine eigenen schmerzvollen Erfahrungen zu relativieren. Aber indem ich auch offen über meine Erfahrungen und Gedanken rede, möchte ich meine Leser motivieren, über ihren eigenen Schatten zu springen. Sie inspirieren, auch ihren Ideen freien Lauf zu lassen, ihre Träume als Herausforderung zu sehen, die angenommen werden wollen. Und realisiert werden können. Über Stock und Stein zu gehen, niemals das Ziel vor Augen verlieren. „Fall down. Get up. Straighten Crown. Carry on.“

 

In Mexiko hast du deinen Lehrerschein in Englisch gemacht und bist dann weitergezogen. Kannst du uns mehr über deine Reise erzählen?

Ja, also am Anfang stand die Idee „Weltreise“. Und dann die Frage: Wie finanziere ich mir das? Über sämtliche Blogs bin ich dann immer wieder auf TEFL (Teaching English as Foreign Language) gestoßen, und dachte: Das klingt irgendwie total einfach… so einen Kurs machen, Zertifikat erhalten, und dann überall auf der Welt leben und arbeiten zu können?! Wer nix wagt, der nicht gewinnt! …also habe ich mich vorher schon viel darüber informiert und wollte es dann während der Reise in Angriff nehmen, voraussichtlich in Mexiko.

 

Meine Reise fing ja erstmal in Kanada an, wo ich drei Monate in einer kanadischen Schüleraustauschorganisation gearbeitet habe. Water Rafting, Kanu fahren, Football-Spiele anschauen und dafür bezahlt werden? Da konnt ich mich nicht beklagen! Hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.

 

Danach habe ich für zweieinhalb Monate meine damalige Gastfamilie in Jacksonville, Illinois, besucht, Babysitten gelernt, den eisigen nordamerikanischen Winter überlebt und mich dann auch auf meinen Intensivkurs in Mexiko vorbereitet, für den ich mich mittlerweile beworben hatte und auch akzeptiert wurde. Vorher aber noch einmal einen Abstecher nach Toronto, um entfernte Verwandte zu besuchen, und die zugefrorenen (!) Niagarafälle zu besichtigen.

 

Mexico - Fussball WM

Lehrerschein in den Mexiko

In Mexiko bin ich dann an der Riviera Maya auf der Yucatán Halbinsel gelandet und habe in Playa del Carmen den Intensivkurs gemacht – und werde nie den Moment vergessen, als ich das erste Mal als angehende Lehrerin vor einer Klasse stand. Ich war nervös, aber hatte unglaublich viel Spaß – eine bis dato unentdeckte Leidenschaft fürs Unterrichten gefunden! Dann kam der Augenblick der Wahrheit…kann ich damit nun wirklich überall leben und arbeiten? So einfach? Zwei Wochen später stand ich dann auf der karibischen Insel Cozumel vor einer dritten und fünften Klasse von jeweils 20 unglaublich süßen (aber auch sehr energetischen!) mexikanischen Kindern, die mich mit ihren großen Kulleraugen anguckten und Englisch von mir lernen wollten. Ich war nun Grundschullehrerin in einer bilingualen katholischen Privatschule!

 

Der Job war nur als Vertretung gedacht. Zwar wurde mir eine Weiterbeschäftigung angeboten, aber ich wollte auch gern weiterreisen. Eigentlich in Lateinamerika bleiben, aber um meinem Globetrotter Experiment treu zu bleiben, hatte ich mich auch in anderen Teilen der Welt beworben und bin dann innerhalb von zwei Wochen nach einem Angebot aus Malaysia wieder ins Flugzeug zum nächsten Abenteuer gestiegen.

 

In Malaysia habe ich dann an einer Uni gearbeitet und Studenten aus aller Welt, v.a. aus dem Nahen Osten und vielen asiatischen Ländern, Englisch unterrichtet. Wir hatten jeden Tag unglaublich viel Spaß in meinem Klassenzimmer. Auch wenn der Arbeitsaufwand sehr hoch war, hat es sich mehr als gelohnt. In unterrichtsfreien Wochen konnte ich reisen und Malaysia entdecken, habe auch einen Abstecher nach Hong Kong und Singapur gemacht.

 

Nur leider waren nicht alle Bedingungen so optimal, was ich erst mit der Zeit realisierte und auch zu spüren bekam, mein Stresslevel schließlich sehr ausreizte – die Uni hat Mitarbeiter und Studenten ausgebeutet, Versprechen als Arbeitgeber nicht eingehalten. Die uns Lehrern zur Verfügung gestellte Wohnung war teilweise unzumutbar und hat mir einige gesundheitliche Probleme gebracht. So habe ich mich dann irgendwann entschieden, mich dem nicht länger auszusetzen und ein Flugticket nach Hause gebucht. Daher bin ich doch etwas zeitiger als ursprünglich gedacht nach Deutschland zurückgekehrt. Aber am Ende muss man auf sein Herz hören. Und trotzdem bereue ich zu keiner Sekunde, dass ich nach Malaysia gegangen bin! Denn ich hatte ja auch sehr viele schöne Momente, viel Spaß im Job und wahnsinnig tolle Menschen und Flecken in und um Malaysia kennengelernt.

 

Wenn man als Lehrer reisen möchte, was muss man beachten?

Die Voraussetzung ist erst einmal die Qualifikation. Da gibt es viele Varianten, von Tages- bis mehrwöchigen Kursen, die natürlich auch ihre jeweiligen Preise haben. Wenn man ernsthaft Englisch unterrichten möchte, dann empfehle ich den sogenannten CELTA-Kurs (Certificate of English Language Teaching to Adults) bzw. die ähnliche Variente von Trinity College. Diese beiden Zertifikate sind weltweit anerkannt und auch in fast allen Stellenangeboten als Mindestanforderung zu finden.

 

CELTA wird von vielen Sprachinstituten in aller Welt angeboten (Empfehlung u.a. International House und British Council), und kostet aufgrund verschiedener Lebenshaltungskosten in den einzelnen Ländern auch unterschiedlich viel. Definitiv nicht günstig, aber eine wahnsinnig gute Investition in seine (Reise-)Zukunft!

 

Malaysia II - Teaching university students

Als Lehrer in Malaysia arbeiten

Nach ein paar Wochen ist man dann ausgebildeter Lehrer? Jein. Man hat die Qualifizierung, aber noch keine Erfahrung. Die gilt es jetzt zu machen. Und da es im Unterrichten die unterschiedlichsten Formen und Zielgruppen gibt – von Allgemein- bis Business English, Einzel- bis Klassenunterricht, face-to-face bis Online-Unterricht mit Schülern von Klein bis Groß – und sich auch das Lehren durch Neue Technologien auch ständig weiterentwickelt, kann man unbegrenzt viele Erfahrungen sammeln und sich immer weiter bilden. Ein guter Lehrer hört nie auf zu lernen, lernt mit jedem einzelnen seiner Schüler. Genau deswegen finde ich diesen Beruf auch spannend!

 

Bevor man einen Vertrag unterschreibt oder gar in ein anderes Land zieht, Details abklären inkl. Arbeitszeiten, Visum, Einkommenssteuer, Bankkonto, … Wenn eine Wohnung gestellt wird, auch nach Fotos von dieser fragen. Sobald man den Vertrag vor sich hat, alles genau durchlesen und auch mit vorherigen Vereinbarungen vergleichen – ggf. nachfragen und auf die Versprechen bestehen. Oftmals werden Lehrer auch ohne Visum angestellt – das geht noch in einigen Ländern, aber sicher ist es nie. Und daran kann man auch seriöse von nicht so seriösen Sprachinstituten unterscheiden.

 

Generell werden englische Muttersprachler leider noch vermehrt Nicht-Muttersprachlern vorgezogen, insbesondere z.B. in China, Korea, Saudi-Arabien, aber auch in Deutschland. In manchen Ländern wird es von der Regieren vorgegeben, dass Englischlehrer Muttersprachler sein müssen. Mein Tipp dennoch: Auch wenn man kein Englisch-Muttersprachler ist, trotzdem bewerben! Ausnahmen bestätigen immer die Regel.

 

Ansonsten…Wer gutes Geld verdienen und ansparen möchte, der sollte sich in seiner Job-Suche auf Asien konzentrieren. Ansonsten hat man auch in allen anderen Teilen der Welt viel Möglichkeiten, wird aber z.B. in Lateinamerika, und auch in Europa, oft schlecht bezahlt. Da muss man sich eben bewusst sein: Reist man um zu arbeiten, oder arbeitet man um zu reisen? Oder erst das eine, und dann das andere?

 

Deine Top 5 Erlebnisse und Erfahrungen auf deiner Reise?

Du forderst mich echt heraus mit deinen Fragen… davon habe ich unzählige!

 

… Der Tag, an dem ich meinen Lehrerschein in den Händen hielt – damit setzte ich die Segel für mein Globetrotter Experiment, kaufte mir ganz persönliches All-around-the-world-ticket – erfüllte mir meinen Traum, überall auf der Welt leben und arbeiten zu können. Als dann kurze Zeit später Zusagen aus Mexiko, Peru, Guatemala, China, Thailand, Malaysia, … einflogen, wurde das endgültig besiegelt. Unglaublich! Ich lebe mitten in meinem Traum.

 

Studenten aus Krisenländern zu unterrichten, die mir Narben vom Krieg zeigen… völlig am Boden zerstört zum Unterricht kamen, weil am Tag zuvor (wieder) ein Freund oder Familienmitglied im Heimatland sein Leben verlor… mir Freudestrahlend erzählten, dass sie hier – als Frau – Fahrrad fahren dürfen… mich vor Wochenendtrips in andere Länder fragten, ob ich denn – wie sie – nicht für jedes Land erst einmal ein Visum beantragen muss… die mir erzählten, dass deren Väter bis zu vier Frauen heiraten dürfen.

 

… dass unsere Erde einfach faszinierend ist mit all ihrer Vielfalt an Natur, Kulturen und Traditionen. Ob in Kanada, USA, Mexiko, Malaysia, Hong Kong, Singapur oder Deutschland – überall stand ich mindestens einmal mit Tränen in den Augen da, weil ich nicht glauben konnte, welch Schönheit an Natur sich da vor mir entfaltete, wie unglaublich gastfreundlich Menschen auf der ganzen Welt sind und dass ich es bis dorthin geschafft hatte.

 

… Egal wie viele Kilometer und Zeitzonen uns von unseren Liebsten trennen – Freundschaften und Familie kennen keine Grenzen. Sie sind immer für uns da, in guten und schlechten Zeiten. No matter what. Geben uns Halt, holen uns auch mal wieder auf den Boden zurück. Verurteilen uns nicht, sondern schenken uns Vertrauen und geben uns Kraft. Immer und immer wieder.

 

… dass wir es in Deutschland verdammt gut haben, eine sehr hohe Lebensqualität und auch ein sehr hohes Ansehen durch andere Kulturen genießen. Dazu zählen Frieden und Demokratie, ein sauberes Bett (ohne Bettwanzen und anderen Insekten), Sozialversicherungen, die uns bei Krankheit und Arbeitslosigkeit absichern, und nicht zuletzt einen deutschen Reisepass, mit dem wir frei und unkompliziert durch die ganze Welt reisen können!

Mexico I - Living on an island

Carmen’s nächste Station: Die Aida

 

Ich möchte mich bei dir für das Interview bedanken! Gibt es noch etwas, was du loswerden willst?

Danke auch dir! Ich hoffe, dass wir eines Tages mal zusammen losziehen und mehr von der Welt entdecken können! Und hoffe, dass wir beide den einen oder anderen mit unseren Berichten inspirieren, auch über ihren eigenen Schatten zu springen, sich ihre Wünsche selbst zu erfüllen und ihre Träume zu verwirklichen – ob es das Aussteigen aus dem nicht so tollen Job, das Verlassen einer nicht so glücklichen Beziehung, der Umzug in eine andere Stadt, das Aufnehmen eines Studiums, eine Reise allein irgendwohin, oder tatsächlich auch eine Weltreise ist.

 

Am Ende haben wir alle ein gemeinsames Ziel: Uns selbst glücklich machen. Denn dafür sind wir letztendlich selbst verantwortlich.

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