Minimalistisch Packen: Dinge, die du getrost zu Hause lassen kannst

Packen

Du willst in deinen nächsten Urlaub weniger Gepäck mitnehmen und hast dir schon extra den kleineren Koffer zurechtgelegt? Prima, dann musst du nur noch das Volumen deines Inhaltes verringern. Wo wir schon zum eigentlichen Problem kommen – Was muss ich alles mitnehmen? Ein sehr guter Start ist Chris‘ Backpacker Packliste. Mir helfen aber auch immer Negativbeispiele. Hier also eine Liste von Dingen, die du getrost zu Hause lassen kannst.

 

 


1. Bücher, Bücher, Bücher und Reiseführer

Bücher nehmen bei mir meistens 1/3 meines erlaubten Reisegepäcks ein, natürlich alles dicke Schinken. Was nicht gerade schlau ist. Sie kommen nicht unberührt aus dem Urlaub wieder zurück, aber die Hälfte davon ist nur angelesen, weil ich dann doch die Lust verloren oder nicht so viel Zeit zum Lesen gehabt habe wie erwartet. Hinzukommt, dass meine Büchersammlung während des Urlaubs immer, wirklich immer, wächst. Darum nehme ich nun nur noch ein dünnes Buch für die Reise mit, welches ich zur Not unterwegs auch verschenken kann und lasse mich überraschen, welche Bücher ich vor Ort auftreibe.

 

Urlaubsbücher

Urlaubsbücher

Auch wenn du in nicht in einem deutschen oder englischsprachigen Raum unterwegs bist, wirst du immer ein deutsches, englisches oder anderssprachiges Buch (von einer Sprache, der du mächtig bist) in einem der Hostels oder Reise-Hotspots finden oder austauschen können. Wer ganz praktisch sein will, nimmt sich am besten einen E-Reader zur Hand. Da kannst du gleich eine ganze Bibliothek in einem kleinen Gerät mit dabeihaben. Du brauchst theoretisch nicht einmal dieses Gerät. Du kannst auch einfach über diverse Apps E-Books auf deinem Smart Phone oder Tablet lesen.

 

Das gleiche gilt auch für Reiseführer. Niemand braucht fünf Reiseführer, wenn es heute fast alle Travel-Guides online oder als PDF Datei elektronisch abzuspeichern gibt. In vielen Hostels und Hotels liegen auch zumeist Reiseführer aus.

 

2. Reisehandtuch und Schlafsack-Inlay adieu

Ich habe bisher immer ein Reisehandtuch mitgenommen und auch einen Seidenschlafsack oder ein dünnes Schlafsack-Inlay – nur für den Notfall, dass eines der Hostels nicht zum Aushalten ist oder es keine Handtücher gibt. Ich habe beides nie gebraucht. Die meisten Hostels, Homestays und Hostels haben Handtücher für ihre Gäste parat – sogar kleine, sehr ländliche und traditionelle Hostels in Indonesien!

 

Du kannst dein Handtuch, dein Schlafsack-Inlay und andere Camping Ausrüstung also gut und gerne zu Hause lassen, wenn du nicht wirklich planst, auf deiner Reise Campen zu gehen. Bietet ein Hostel keine kostenlosen Handtücher an, kannst du meistens eins an der Rezeption oder im Geschäft um die Ecke kaufen. Und zur allergrößten Not habe ich immer noch meinen multifunktionalen Sarong dabei, den man gut als Handtuch benutzen kann.

 

Was die dreckige Schlafstätte betrifft: Bevor ich in einem Bett schlafe, indem ich das Schlafsack-Inlay tatsächlich benötigen würde, suche ich mir eine neue Bleibe für die Nacht.

 

3. Die Angst vor Regen

Regenschirm, Regencape, Gummistiefel, Regenjacke – ja, man kann sich auch beim Strandurlaub für den Monsuneinbruch vorbereiten. Doch gerade Regensachen sind so umständlich einzupacken, meist ist das Material steif und kaum biegbar. Darum lebe ich nur noch mit meiner Regenjacke. Sie hat auch eine Innenjacke mit Futter, das ich herausnehmen kann. Es ist also eine Regenjacke für warme als auch für kalte Regentage und gleichzeitig meine Winter- und Trekkingjacke, falls es mal nachts oder höhenmäßig hoch hinaus geht.

 

Wozu also das Regenoutfit? Sobald du nicht planst zur Regenzeit nach Südostasien zu reisen – wo dir auch kein Regenschirm hilft, den lasse bitte gleich zu Hause – brauchst du nur eine funktionale Jacke. Viel wichtiger ist leichte Kleidung, die schnell wieder trocknet, wenn es dich einmal erwischt.

 

4. Überdenke deine Reiseapotheke

Reiseapotheke

Reiseapotheke

Ja, die gute Reiseapotheke. Für was soll man sich alles wappnen? Du kannst dich nur für Kleinigkeiten und einfache Erste Hilfe ausrüsten. Ärzte und Krankenhäuser gibt es zum Glück überall. Wichtig sind das Erste Hilfe Set und Dinge, die du öfters brauchst wie Kopfschmerz- oder Durchfalltabletten. Alles andere kannst du auch vor Ort kaufen, auch das Mückenspray, insbesondere da die Mücken in entfernten Orten so oder so meistens gar nicht auf unser handelsübliches Mückenspray reagieren. Die lokalen Angebote sind wirksamer.

 

5. Kreditkarten: Brauchst du das ganze Bargeld wirklich?

Wir wollen immer vorbereitet sein, auch für den Notfall. Darum tragen wir meistens ein ordentliches Sümmchen Bargeld mit uns herum. Etwas im Portemonnaie und den Rest sicher verstaut in der Bauchtasche oder im Geldgürtel (super Erfindung übrigens!). Bargeld zu haben ist immer gut, 30 Euro als Alltagsgeld auf die Hand, vor allem auch etwas Kleingeld, und einen 50er in Landeswährung als Reserve. Das reicht jedoch. Für alles andere hast du eine Kreditkarte und brauchst kein Bargeld mit dir herumzuschleppen.

 

Kreditkarten nehmen kaum Platz weg und werden in fast jedem Land, jeder Touristendestination und dort auch in ländlichen Gegenden akzeptiert. Wenn du Bargeld brauchst, kannst du es an allen Automaten mit dem MAESTRO-Symbol gegen ein paar Euro Gebühren abheben. Habe für alle Fälle auch deine normale Bankkarte im Geldbeutel und für Online-Banking im Ausland vergesse deinen TAN-Generator oder deine TAN-Liste nicht.

 

Mit Kreditkarten musst du nicht auf offener Straße oder im Geschäft den ganzen Inhalt deines Geldbeutels offenbaren oder noch besser die Scheine aus dem Geldgürtel friemeln. Das zieht nur unnötige Aufmerksamkeit auf sich. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine verlorene Kreditkarte schnell gesperrt oder zumindest gemeldet und „eingefroren“ und im Fall der Fälle auch ersetzt werden kann. Abhandengekommenes Bargeld bleibt jedoch so gut wie immer verschwunden.

 

6. Just-in-Case Utensilien bleiben zu Hause

Koffer packen

Koffer packen

Unerfahrene Reisende nehmen immer sehr viele „Was wäre, wenn…“ Sachen mit. Dabei ist weniger ganz klar mehr, auch beim Packen. Du kannst nicht für alle Unsicherheiten vorbeugen. Zur Not kannst du immer noch etwas in Touristengegenden vor Ort kaufen. Auch brauchst du nicht die teuersten und ausgefallensten Multifunktionskleider.

 

Ein Sarong kann beispielsweise als Handtuch, Stranddecke, Turban, Wickel, Sonnenschutz, Kleid, Rock oder Oberteil dienen. Ich trage zwar praktische Kleidung, doch auch immer das, was ich zu Hause tragen würde. Du sollst dich ja immerhin wohlfühlen.

 

Bevor du deinen Rucksack oder deine Reisetasche packst, breite alles, was du mitnehmen möchtest, auf deinem Bett oder dem Boden aus. Frage zu jedem Teil, ob du es wirklich brauchst und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit benutzen wirst. Wenn es nur zu seltenen Gelegenheiten nötig ist, lasse es zu Hause. Dann packe deine Reisetasche zwei bis dreimal neu. So bekommst du etwas Routine und mit großer Wahrscheinlichkeit landet das ein oder andere auch wieder im Schrank.

One comment

  • Just-in-Case… passiert mir immer wieder. Man packt viel zu viel ein, am Ende braucht man es gar nicht. Und es ist vollkommen richtig, man sollte die Kleidung nehmen, in der man sich wohl fühlt. Am Ende trägt man doch wieder dasselbe. Der Tipp, sich alles nochmals aufs Bett zu legen ist wirklich sehr gut. Bald geht’s zu meiner Sprachreise Malta. Da werde ich mit grosser Wahrscheinlichkeit diese Tipps berücksichtigen, bevor der Koffer dann wieder zu schwer wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert