Backpacking in Amsterdam – Sex, Weed und Sehenswürdigkeiten

Backpacking in Amsterdam

Sex, Drugs & Rock ‚n‘ Roll! Das ist eigentlich die perfekte Beschreibung für Amsterdam. Ich war wieder als Backpacker unterwegs und es ging in die Hauptstadt von Holland – Amsterdam. Endlich mal wieder Vollzeit Couchsurfen… Für jeweils zwei Nächte hatte ich einen Host. Es war insgesamt eine wahnsinnig tolle Zeit. Auch weil die Stadt und das ganze drum herum einfach großartig war. Die letzten Trips war ich sonst immer mit einem Reisepartner unterwegs. Auch um für mich zu festzustellen, ob ich mit jemanden Reisen kann. Leider ging das oftmals nicht so gut aus. Daher freue ich mich umso mehr, dass ich diesen Trip in vollen Zügen genießen konnte….

 

 

Couchsurfing Erfahrung Mit Willy

Die ersten zwei Nächte war ich zu Gast bei Willy. Meinem ersten Couchsurfing Host in Amsterdam. Ich kam etwas später an. Das Viertel war angenehm und ruhig. Das Haus schien etwas älter. Die Inneneinrichtung Retro und etwas old fashioned. Warum auch nicht – immerhin mal was anderes. Willy ist eine 64 jährige Lehrerin, die vier Wochen vor ihrer Rente stand. Sie schien müde und etwas abwesend.

 

Es war nicht einfach gute Gesprächsthemen mit ihr zu finden, aber letztendlich tauschten wir einige Couchsurfing Erfahrungen aus. Ich war etwas erstaunt, denn in ca. einem Jahr hatte sie bereits bei weitem mehr Couchsurfer gehostet als ich Erfahrungen habe (ca. 200). Die wahren Gründe, warum sie so viele Leute hostet habe ich leider nicht hinterfragt. Ich muss ehrlich sagen, dass die Couchsurfing Erfahrung mit ihr nicht so gut war.

 

Huhn im Wohnzimmer

Huhn im Wohnzimmer

Die erste Nacht habe ich in einem mit Hundehaaren bedecktem Bett geschlafen. Es waren noch vier andere Couchsurfer dort. Irgendwie für niemanden angenehm. Ich habe mich etwas später für die 2te Nacht angemeldet, weil ich zu einer Couchsurfing Party gehen wollte. Nachts um zwei musste ich feststellen, dass 2 Mädels bei mir im Bett schliefen. Ein anderes Mädel hat mich zu ihr gewunken „Da ist noch Platz zum Schlafen…“ *hust* Etwas unorganisiert und für den ein oder anderen nicht zumutbar.

 

Habe ich das Huhn, das im Wohnzimmer lebt, erwähnt? Super nette Dame, aber es war einfach zu viel des Guten. Trotzdem sollte ich mich nicht beklagen… Ich hätte auch einfach in ein Hostel gehen können.

 

Sightseeing Tour in Amsterdam

Backpacking in Amsterdam

Backpacking in Amsterdam

Der erste volle Tag in Amsterdam. Ich hatte einen Termin bei Iamsterdam, der lokalen Touristen-Info. Dort habe ich mich erstmal informieren lassen über die beliebtesten Sehenswürdigkeiten, Möglichkeiten für Ausflüge, Aktivitäten und Museen, die zu mir passten. Ich plane vor der Reise relativ selten was ich sehen will. Ich verlasse mich auf meine Intuition und Meinungen Einheimischer vor Ort. Wer schon mal mit mir unterwegs war der weiß, dass ich wirklich viele Leute anspreche. Ich frage nach dem Weg, andere Reisende was sie sehen wollen oder gesehen haben, Einheimische wo sie gern hingehen und so weiter… Um einige Hauptattraktionen kommt man einfach nicht drum rum. So habe ich Amsterdam auch aus dem Boot aus erkundet. Der Preis dafür liegt ungefähr bei 15 Euro. Es gibt in Amsterdam sogar eine Hopp-On-Hopp-Off Boots Tour. Mir reichte aber eine kleine Runde.

 

Nach der Bootstour in Amsterdam war ich im Hermitage Museum. Ich bin eigentlich kein großer Fan von Museen, aber wenn es um Kulturelle oder Geschichtliche Aspekte geht, dann ist das gar nicht so verkehrt. Mir ist sonst die Informationsflut einfach zu viel. Außerdem machen Museen ganz schön müde.

 

Besuch der Ice Bar in Amsterdam

Amsterdam Icebar

Amsterdam Icebar

Am Nachmittag habe ich mir mal was sehr kommerzielles gegönnt. Ein Besuch in einer Ice Bar. Ich war noch nie in einer und mir war definitiv nach einem Drink. Für den Eintrittspreis bekam man 3 Drinks inklusive (2 in der Bar und 1 in der Lounge). Die Lounge war sehr gemütlich und das Stimmungsvideo gut gemacht. Der Aufenthalt in der Eisbar war nicht limitiert, aber länger als 20-30 Minuten bleibt man meistens nicht drin. Es wird mit der Zeit einfach zu kalt. Es war jetzt nicht so spektakuläre wir erwartet, aber ich habe nach der Ice Bar ein tolles Pärchen in der Lounge kennen gelernt. Schon allein dafür hat es sich gelohnt.

 

Couchsurfing Erfahrung mit Marlies

Am selben Tag noch traf ich mich mit meiner neuen Couchsurfing Gastgeberin – Marlies. Getroffen haben wir uns an einen süßen kleinen lokalen Markt. Diese findet man überall in Amsterdam. Anschließend besuchten wir einen größeren Flohmarkt im Norden Amsterdams (Künstlerviertel). Das Highlight des Tages war eine kleine Tour mit ihrem Auto durch ein typisches Dorf am Meer. Dort konnte man sich einen guten Eindruck vom Leben in den letzten Jahrzenten machen.

Couchsurfing in Amsterdam

Couchsurfing in Amsterdam

Am Abend haben wir uns viel unterhalten. Das sind solche Abende, die ich Liebe! Stundenlange Gespräche über das Leben, Religion, Politik, Wirtschaft, aber auch Liebe, Karriere und Spiritualität. Ihre Sichtweise war sehr interessant für mich. Vor allem weil sie in einer Art geschlossenen Gemeinschaft lebt (auch Tribe oder Squad genannt). Mehr dazu später! Mein Pub Crawl Event am Abend habe ich abgesagt, weil die Community eine Gemeinschafts-Sauna hat und da ich nicht Nein sagen konnte…

 

Sightseeing Tour in Amsterdam Teil 2

Bodypainting Vor der new Church

Bodypainting Vor der new Church

Als erstes ging es zur „New Church“ (dt. neuen Kirche) neben dem Royal Palace. Diese beherbergte eine Ausstellung zum Pressefoto des Jahres 2016. Es war das erste Mal, dass ich eine Ausstellung als offiziell anerkannter Journalist besuchen konnte. Das hat im Allgemeinen keinen großen Stellenwert, aber ich fand es trotzdem toll. Die Ausstellung war sehr spannend. Vor allem, weil es ein paar VR Brillen und Videos zum Ausprobieren gab…

 

Sextourismus in Amsterdam

Danach ging es zum Rotlicht Viertel. Ich habe versucht ein Interview mit einer der Prostituierten für meine Sextourismus-Serie zu bekommen, aber leider war ich erfolglos. Deswegen ging ich auch ins „Secret Erotic Museum“ um mehr über den Sextourismus in Amsterdam zu lernen. Wie schon in der Einleitung gesagt ist Sex einer der Gründe, warum Amsterdam so beliebt ist. Ich war überrascht wie selbstverständlich das Einheimische hinnehmen, denn schon Tagsüber stehen die Mädels in Ihren Schaukästen.

 

Einige Interessante Punkte, die ich aus dem Erotik Museum mitgenommen habe:

  • Prostutierte mit Lila Licht im Fenster sind Lady Boys
  • Insgesamt 4000 Männer (Touristen und Einheimische) besuchen täglich eine Prostituierte
  • Seit dem Jahr 200 ist Prostitution in Amsterdam erlaubt
  • Prostitution ist erst ab dem Alter von 21 Jahren erlaubt
  • In Amsterdam arbeiten ca. 5.000 and 8.000 in dem Rotlicht Bereich
  • ….

Außerdem gab es eine Wand mit Sexuellen Geständnisse von Besuchern des Sex-Museums… Wahnsinn was einige dort von sich preisgeben. Einige von den Nachrichten und Veröffentlichungen habe ich abfotografiert. Manche davon sind Filmreif, andere wiederrum etwas „verkehrt“ oder „verstörend“. Wer das nächste Mal hingeht findet vielleicht auch mein Geständnis =)

 

 

Nach den vielen nackten Frauen brauchte ich etwas Abwechslung und besuchte das EYE Film Museum in Amsterdam. Dort gab es einiges über die Geschichte des Films und auch Dreh-Techniken zu besichtigen. Wer sich selber mal als Schauspieler ausprobieren wollte, der konnte vor dem Blue Screen einen kleinen Film drehen. Ich habe es mal ausprobiert…

 

 

WEED rauch in Amsterdam

Letzte Programmpunkt war ein Weed Information Zentrum. Ich rauche nicht und habe noch nie Drogen genommen. In Bolivien hätte ich es mal fast probiert (Bolivien Drogenvideo) und auch in Indonesien wollte ich Mal diese Magic Mushrooms ausprobieren, aber letztendlich kam es nie dazu, weil mir die richtige Gesellschaft gefehlt hat. Die wäre mir, wenn ich es ausprobiere, enorm wichtig, weil ich nicht weiß wie es wirkt oder wie ich darauf reagiere. Es war aber definitiv interessant zu lernen was eigentlich High oder Stoned macht und wie man die Qualität von Weed misst. Es wurde auch viel zum Anbau und Verarbeitung erklärt.

 

Am Abend gab es ein kleines BBQ mit meiner Couchsurfing Gastgeberin (Marlies), Ihren Eltern und später auch den Nachbarn. Es war wirklich schön! Ich hatte wieder viele gute Gespräche und leckeres Essen! Marlies ist eine grandiose Köchin. Da weiß man wieder warum man mal mehr Geld und Zeit in Essen investieren könnte.

 

Ein Regen Tag in Amsterdam

Den letzten Tag habe ich eher entspannt gestaltet. Wir haben lange geschlafen und dann mehr oder weniger etwas Orga kram am Laptop gemacht. Nachdem ich dann mit Marlies einkaufen war haben wir angefangen eine Webseite für Ihr Business aufzubauen. Leider haben wir es aber nicht geschafft die Webseite am gleichen Tag fertig zu stellen. Ist halt doch etwas Arbeit… Am Abend kam eine Freundin von Ihr zu Besuch. Wir haben einen Tee getrunken und über Gott und die Welt gesprochen. Das war es auch schon. Ein ruhiger und entspannter verregneter Tag „zu Hause“.

 

Leben in einer Community / Tribe / Squad

Leben im Tipi

Leben im Tipi

Den letzten Absatz würde ich gerne dazu nutzen, die Community in der meine Couchsurfing Gastgeberin gelebt hat zu beschreiben. Sie lebt in einem mehr oder weniger bewohnbarem Tipi auf freiem Land, was nicht käuflich zu erwerben ist. Letztendlich besitzt das Land die Stadt – um genauer zu sein den Wasserbetrieben. Es befand sich in der naehe (10 min mit dem Bus) vom Flughafen. Dort Leben ca. 50-80 Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und sozialer Schicht… Es ist ein geschlossener „Tribe“, d.h. die Community entscheidet zusammen ob jemand „Neues“ in das Gebiet ziehen darf.

 

Dafür gibt es keinen offiziellen Bewerbungen. Meistens sind es Leute die irgendwer kennen gelernt hat und man dadurch Kontakt erfragt hat. Um ehrlich zu sein würde ich diese Community gerne als moderne Hippie Community bezeichnen. Es sind alles sehr gesellschaftskritische Menschen. Manche davon kamen in Ihrer Jugend aus der Punk Szene. Andere sind einfach Gesellschaftsflüchtlinge… Aber niemand, den ich dort kennen gelernt habe, war ein klassischer Hippie oder hat sich so verhalten. Trotzdem war die Atmosphäre sehr offen, liebevoll, hilfsbereit und bewusst.

 

Es war ein alternatives Leben am Rande der Gesellschaft. Die sich Selbstbestimmend organisiert und erstaunlich harmonisch miteinander lebt. Aber auch Dort gibt es Probleme… Meistens menschlicher Natur, aber unterschiedliche Meinungen und Interessen sind ja ganz normal. Ich habe den Squad als sehr angenehm, spirituell und tolerant kennen gelernt. Eine sehr tolle Erfahrung! Für die ich sehr Dankbar bin.

 

Weitere Bilder aus Amsterdam

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7 comments

  • Hi Chris
    Ich war Geschäftlich 3 Tage in Dänemark vor ein paar Jahren. Diese Bootstouren in den Kanälen ähneln sich schon sehr. Insbesondere gibt es diese hop on hope off Angebote auch in Dänemark. Aber wie du, haben wir nur eine kleine Tour gemacht – wurde von Geschäft bezahlt 😉
    Aber ich habe es sehr genossen, mit dem Boot gemütlich neben dem Stau auf der Strasse nebenan vorbei zu Schippern.
    Viele Einheimische in Dänemark benutzen auch die Touriboote, um zur Arbeit zu gehen, einfach um die Staus so zu umgehen. Deswegen können die Boote Morgens und Abens sehr voll sein.
    Gruss, Urs

  • Rücksacktourismus ist im Trend. Danke für interessanten Blogbeitrag!

  • Hi
    Ich würde gerne bei meinem nächstem amsterdam Trip…Mal bei dieser community vorbei schauen ….kanns du mir vielleicht ungefähr sagen wo das ist?

    LG
    Maik

  • Das ist so wunderschön beschrieben 🙂 Herrliche Bilder!

  • Danke für deinen Tipp ! Ich mag deine Beiträge sehr !! 🙂

  • Hallo,

    vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Wieder ein sehr spannendes Thema! Hast mir auf jeden Fall geholfen. Danke dir.

    Ich freue mich auf weitere interessante Beitrage von dir!

    Beste Grüße
    Graffitiartist

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