Backpacking in Afrika – Reiseplanung und Transport

Backpacking in Afrika

Afrika – dieser Kontinent bedeutet endlose Weiten und zahlreiche Tierbegegnungen und seit einiger Zeit auch einige Backpacker. Neben klassischen Destinationen für Rucksacktouristen wie Südostasien und Australien bzw. Neuseeland ist nun auch Afrika schwer im kommen. Momentan gilt dieser riesige Kontinent allerdings noch als Geheimtipp. Viele verzichten auf einen Besuch schlicht aus Angst, aber auch weil sie nicht wissen, wie sie dort erfolgreich Reisen können. Dabei ist es gar nicht so schwer.

 

Afrika ist nicht gleich Afrika

Natürlich muss man, wenn man von Afrika spricht, sowieso erst einmal differenzieren. Der Kontinent ist riesig und z.B. Ägypten mit Botswana zu vergleichen, bringt ungefähr so viel, wie der Vergleich von Salz und Zucker. Genauso unterschiedlich wie die Länder, sind nämlich auch die Sicherheitslagen vor Ort und vor allem auch die Infrastruktur. Deshalb möchte ich im folgenden nun Länder raus suchen, die man sehr gut als Backpacker bereisen kann.

 

Backpacking in Südafrika …

Kapstadt

Kapstadt

Place to be Nummer 1 ist momentan Südafrika. Dieses Land ist schwer im Kommen und lockt mit dem bunten Kapstadt, wunderschöner Natur und herzlichen Menschen. Außerdem ist es als Einsteiger Land perfekt. Vor allem Kapstadt lockt Backpacker aus aller Welt ein. Alleine dort gibt es über 40 Hostels, wo man Gleichgesinnte treffen kann. Die Stadt bietet alles was das Herz begehrt: von angesagte Bars und Clubs über Naturerlebnisse wie den Tafelberg und die Strände von Camps Bay. Der große Vorteil von Südafrika ist sicherlich die verhältnismäßig gute Infrastruktur. Man kommt gut und vor allem günstig von A nach B. Nicht zuletzt auch durch das Baz Bus System. Kosten und Nutzen muss jeder für sich selber abwägen. Aber ich finde das Ganze sehr gut. Man kauft sich einen Pass, mit dem man die Baz Busse nutzen kann. Diese bringen einen von Hostel Tür zu Hostel Tüt. Einziges Manko ist, das nur bestimmte Hostels angefahren werden. Dafür trifft man schon im Bus neue Bekannte und man kann sich sicher sein, dass man gesund und munter abends irgendwo ankommt.

 

… und der Rest vom südlichen Afrika

Willkommen in Namibia

Willkommen in Namibia

Mit den umliegenden Ländern wie Namibia, Botswana oder Simbabwe wird es schon schwieriger. Dort gibt es kaum Busse oder Züge und wenn doch, ist es für den Anfang meist schwer zu durchschauen. Aber auch hier gibt es eine Lösung. Da Trampen meist schwierig ist (manchmal sieht man an einem Tag keine Autos), sollte man sich ein Auto mieten. Nur noch Zelt und Freunde geschnappt und das Abenteuer kann los gehen. Vor allem Namibia und Botswana sind so sehr sicher zu bereisen. Mit dem eigenen Auto hat man auch ein hohes Grad an Flexibilität und kann sich treiben lassen. Die Zeltplätze, die ich bis jetzt erlebt habe, waren immer sehr sauber und nicht teuer (im Durchschnitt 4€-11€). Ansonsten gibt es auch Facebookseiten wie „Nam-Lift“ auf denen man Mitfahrgelegenheiten durch das ganze Land findet.

 

Für Fortgeschrittene: Backpacking in Ostafrika

Auch im östlichen Afrika kann man sich als Backpacker bewegen. Allerdings würde ich diese Länder keine absoluten Neulingen empfehlen. Durch Kenia und Tansania verkehren zahlreiche Busse, die Matatuts, verbinden Lang- und Kurzstrecken. Auch hier geht es etwas chaotisch und zunächst unübersichtlich zu. Man muss sich durch fragen, wo welcher Bus fährt und Zeit mit bringen – es wird erst los gefahren, wenn jeder Platz belegt ist. Dafür ist man aber auch ganz nah am echten Afrika dran. Ein guter Ausgangspunkt ist Nairobi. Dort gibt es einige Hostels, deren Besitzer gerne Tipps zur Sicherheitslage und weiterem Vorwärtskommen geben. Und vielleicht findet sich ja sogar eine Gruppe von Reisenden, mit denen man weiter ziehen kann.

 

Paradiesisches Sansibar

Sansibar

Sansibar

Perfekt zu bereisen ist allerdings Sansibar. Hier locken zahlreiche kleine Herbergen und Hotels und man kann sich wunderbar entspannen. Die Insel ist relativ klein und übersichtlich. Man erreicht sie durch Fähren von Dar es Salaam. Die meisten legen in Stonetown an. Die verwinkelten Gassen und das arabische Flair laden zum entdecken ein und ehe man sich versieht, fühlt man sich wie in längst vergangenen Zeiten.

 

Auf dem Motorradsattel in Ghana

Transport a la Afrika

Transport a la Afrika

Unter Westafrikareisenden ist ein beliebtes Reiseziel Ghana. Hier verhält es sich mit den Transportmitteln ebenfalls wie im östlichen Teil. Hinzukommt aber noch eine viel spaßigere Art des Vorankommens – mit einem Motorrad. Als Neuling kann man sich von A nach B fahren lassen. Wer sich mehr zu traut kauft oder leiht sich ein eigenes und wird so ungemein Flexibel. Natürlich sollte man immer beachten, das die Straßenverhältnisse anders sind als Europa, Nachtfahrten auf Grund von Tierwechseln gefährlich sein können und Verkehrsregeln zum Teil sehr kreativ ausgelegt werden. Dies gilt allerdings auch für ganz Afrika. Natürlich kann man sich auch in Kenia oder Tansania mit dem Motorrad fortbewegen, allerdings war das mir persönlich zu gefährlich.

 

Pfefferminztee in Marokko

Aber auch Nordafrika lässt sich sehr gut alleine bereisen. Vor allem Marokko sticht da hervor. Kleine Surferstädte wie Taghazout locken junge Menschen an und Marrakech mit seinen bunten Souks lässt keinen kalt. Es gibt ein sehr gutes Bussystem. So kostet zum Beispiel Hin- und Rückfahrt von Marrakech nach Essouira im klimatisierten Bus nicht mehr als 10€ und so kann man sich im ganzen Land fortbewegen. Die Marokkoner, wie die meisten Nordafrikaner, sind sehr gastfreundliche Menschen. Bei einer Tasse Pfefferminztee erfährt man so viel über Land und Leute. Außerdem ist die Unterkunft günstig. Eine Nacht im Riad gibt es schon ab 8€ und für noch weniger Geld kann man manchmal sogar auf der Dachterrasse schlafen.

 

Ever thought about Overlanding?

Overlanding

Overlanding

Für alle, die gerne Afrika bereisen wollen, sich aber nicht ganz alleine trauen. Gibt es auch zahlreiche Overland Companys, die über den ganzen Kontinent touren. Wenn man viel Zeit und das nötige Kleingeld hat, kann man z.B. von Kairo bis nach Kapstadt fahren. Aber auch einzelne Teilabschnitte kann man mit machen. Dabei ist man immer nah an der Natur und erfährt viel über Land und Leute. Übernachtet wird die meiste Zeit in Zelten, regional und frisch gekocht und abends zusammen am Lagerfeuer gesessen. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich G-Adventures empfehlen. Die Guides waren nett, das Essen sehr gut, ich hatte nie das Gefühl fremdbestimmt zu sein und ich habe Freunde überall auf der Welt gefunden. Mehr über Overlanding…

 

Backpacker Fazit zu Afrika

Alles in allem ist es mittlerweile einfacher denn je Afrika als Backpacker zu bereisen. Generell sollte man den Menschen immer offen begegnen, sich ein wenig den (kulturellen) Begebenheiten anpassen und sich selber vertrauen. Natürlich gibt es keine generelle Sicherheit, aber wenn man sich vorher über sein Ziel informiert, kann man Gefahren einschätzen und minimieren. Ich hatte bis jetzt immer eine wahnsinnig tolle Zeit auf diesem Kontinent und möchte mit den Worten von Ernest Hemingway enden:

 

„I never knew of a morning in Africa when I woke up and was not happy“

 

Ich bin Lynn, 20 Jahre alt und begeisterte Reisende. Mittlerweile blogge ich da drüber auf lieschenradieschen-reist.com. Meine Reiselust hat schon mit wenigen Monaten begonnen, als meine Eltern mit mir nach Frankreich gefahren sind. Anschließend habe ich begonnen Europa abzuklappern und irgendwann musste ich dann meine Kreise ausweiten und bin in Nordamerika und zu guter Letzt auch in Afrika gelandet. Dieser Kontinent hat es mir ganz besonders angetan und ich hoffe auf viele, weitere Besuche.

 

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