Weltreise über Wasser: Was hilft gegen Seekrankheit?
Wer die ganze Welt bereisen möchte, kann sich verschiedener Fortbewegungsmittel bedienen. Mit dem Flugzeug in der Luft, dem Auto auf dem Land oder dem Schiff auf dem Wasser lassen sich so größere Distanzen überbrücken. Das größte Abenteuer verspricht aber meiner Meinung nach eine Fahrt mit einem Segelboot, wenn man völlig auf sich alleine gestellt ist.
Wer keinen Segelschein besitzt und das Alleinsein fürchtet, der kann auch auf andere Reisemöglichkeiten auf dem Wasser zurückgreifen: ein Kreuzfahrtschiff oder eine Fähre zum Beispiel. Die schwimmenden Meeresriesen bringen Menschen auf der ganzen Welt sicher an ihr Ziel. Blöd ist nur, wenn man nicht richtig seefest ist und während der Fahrt mit den typischen Symptomen einer Seekrankheit zu kämpfen hat, wie etwa Schwindelanfälle und Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Aber muss man deshalb gänzlich auf eine Schifffahrt verzichten? Natürlich nicht! Mit den richtigen Medikamenten und Verhaltensregeln kann man eine Weltreise auf dem Wasser ohne Probleme antreten.
Ursachen für Seekrankheit
Die Größe des Schiffes, die Reisegeschwindigkeit und auch die Windstärke haben keinen sonderlichen Einfluss auf die Seekrankheit – es sind vielmehr die seichten Schaukel-, Schlinger- und Rollbewegungen, die unserem Gehirn einen Streich spielen. Das Auge sieht, dass man sich nicht fortbewegt (z.B. während man steht, liegt oder sitzt), das Gleichgewichtsorgan im Innenohr registriert aber die Bewegung, und sei sie noch so klein. Durch diese Irritation schüttet der Körper vermehrt Histamin aus, sodass man seekrank wird.
Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Spätestens nach zwei bis drei Tagen auf hoher See gewöhnt sich das Gehirn an den ihm unbekannten Bewegungszustand und passt sich an. Wer allerdings nur wenige Stunden auf einer Fähre verbringt, weil er zum Beispiel von Holland, Irland, Belgien, Frankreich oder Dänemark aus nach England übersetzen will, der sollte lieber folgende Verhaltensregeln einhalten.
Verhaltensregeln auf dem Schiff
Um der Seekrankheit entgegenzusteuern oder sie erst gar nicht aufkommen zu lassen, muss man sich nur an folgende Regeln halten:
- Man sollte auf den Konsum von Alkohol und Nikotin verzichten – allerdings nicht nur während der Fahrt, sondern bereits einen Tag vor Reisebeginn.
- Man sollte frühzeitig am Abend vorher ins Bett gehen, damit man ausgeschlafen und ausgeruht die Reise antreten kann.
- Man sollte vorher nicht zu viel essen, aber auch nicht zu wenig. Achtet darauf, dass ihr ein gesundes Gleichgewicht findet, damit der Magen nicht leer ist.
- Man sollte sich während der Fahrt in der Mitte des Schiffs (am besten an Deck) aufhalten, weil an Bug und Heck mehr Seegang zu spüren ist.
- Man sollte einen Punkt am Horizont fixieren oder sich hinlegen, wenn einem schlecht wird. Im Schlaf sinkt der Histaminspiegel.
Welche Medikamente helfen bei Seekrankheit?
Wer schon im Vorfeld weiß, dass er eine Schiffreise antreten und seekrank wird, der kann spezielle Medikamente gegen Reiseübelkeit nehmen. Am besten ein paar Stunden im Voraus, damit sich die Wirkung voll entfalten kann. Wer nur unter einer leichten Seekrankheit leidet, der kann sich in der Apotheke Antihistaminika (u.a. Diphenhydramin oder Dimenhydrinat) besorgen – wer besonders stark von den Beschwerden betroffen ist, der sollte lieber auf Arzneimittel zurückgreifen, die Scopolamin oder Promethazin enthalten.
Wichtiger Hinweis: Medikamente, die gegen Reiseübelkeit wirken, haben Nebenwirkungen – sie machen müde. Was auf der einen Seite gut ist, weil im Schlaf der Histaminspiegel gesenkt wird, aber auf der anderen Seite auch schlecht, weil man nicht wirklich Herr seiner Sinne ist.
Seefahrer-Tipps: alternative Behandlungsmöglichkeiten
Schon die alten Seefahrer wussten sich an Bord zu helfen, wenn sie bei starkem Seegang mit ihrem Mageninhalt zu kämpfen hatten. Ihr Geheimtipp lautet: Ingwer. Die Einnahme, zum Beispiel in Form von Tee (an Bord einer Fähre kann man sich heißes Wasser bestellen), soll gegen leichte Beschwerden helfen. Eine Garantie dafür, dass dieser Trick funktioniert, kann ich euch natürlich nicht geben.
Alternativ dazu soll auch die Einnahme von Vitamin C dabei helfen, die Reisebeschwerden zu lindern – denn es ist medizinisch erwiesen, dass Vitamin C Histamin abbaut. Deshalb wird ihm eine ähnliche Wirkung wie künstlich hergestellten Antihistaminika nachgesagt. Aber auch hier möchte ich nicht mehr Hand dafür ins Feuer legen. Aber versuchen kann man es allemal, wenn man keine Lust hat, seine Weltreise aufgrund der Medikamente aus der Apotheke im wahrsten Sinne des Wortes zu verschlafen.
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