Weltreise Blog Interview mit bruderleichtfuss.com

Ein neues Weltreise Blog Interview ist wieder da. Diesen Monat mit Timo von bruderleichtfuss.com. Es freut mich ganz Besonders Timo für meine Interview-Reihe zu gewinnen, weil Timo eine ganz Besondere Art zu Reisen hat. Ich möchte aber gar nicht zu viel verraten. Es gibt ja viele Arten zu Reisen und Timo hat sich eine ausgesucht, die mich ganz Besonders anspricht, auch wenn ich diese Art nicht ganz so oft auf meiner Weltreise nutzen konnte. Ein Highlight ist sicher auch sein Maskottchen, das sich mehr oder weniger aufgedrängt hat. Ich hoffe ihr seid schon gespannt und euch gefällt das Interview. Kennt auch Ihr jemanden, der eine ganz Besondere Art zu Reisen hat oder sich abhebt von der Masse der Backpacker, die sich auf dieser Welt herumtreiben? Lass es mich wissen =)
1. Hallo Timo, Erst einmal zu dir – Wer bist du und was macht du?
Hi Chris, ich bin Timo und seit ich denken kann so viel wie möglich in der Welt unterwegs. Wichtig ist für mich vor allem, dass es abenteuerlich zu geht: Langeweile kann ich nicht ausstehen. Deshalb lande ich auch eigentlich nie an Stränden, wo sich die Deutschen mit den Engländern um die Wette bräunen, sondern eher in Gegenden, wo nicht so viele Menschen sind. In den letzten Jahren war zum Beispiel die Mitte des Atlantiks so ein Ort, an dem ich schwimmen gewesen bin, oder die nordperuanischen Anden, wo ich auf einem Esel unterwegs war. Oder jetzt gerade war ich auf den Vesterålen in Nord-Norwegen. Das sind die nördlichen Nachbarinseln der Lofoten – von den Lofoten hat jeder schonmal gehört, die Vesterålen dagegen sagen kaum jemandem etwas, obwohl sie mindestens genau so schön sind – solche Ziele mag ich.
2. Eines deiner Markenzeichen ist dein Rucksack. Erzähl doch mal was es damit auf sich hat?
Ich bin meistens als allein Reisender unterwegs und war das auch eigentlich schon immer. Als ich Bruder Leichtfuß erfunden, also den Blog gegründet, habe, ging ich alte Reisebilder von mir durch und entdeckte, dass ich mangels Reisepartner ständig Fotos von meinem Rucksack gemacht habe. So habe ich ihm also einfach ein Gesicht und einen Namen verpasst – fertig war mein Blogtitel. Für Fotos muss ich die Augen jedes Mal neu anbringen, ich tüdel sie mit einem Stückchen Draht an den Rucksackschnallen fest. In letzter Zeit bin ich ein bisschen faul geworden dabei, aber zumindest der Mund ist immer da: Er ist einfach ein Pflaster, das ich zurecht geschnitten habe. Das klebt immer an der Stelle und muss nur alle paar Monate mal ausgewechselt werden.
3. Du bist ein begeisterter Tramper. Wie war dein erstes Mal und wo?
Es gab da kein Schlüsselerlebnis – ich habe schon als Jugendlicher in der ostfriesischen Provinz, in der ich aufgewachsen bin, immer mal wieder den Daumen rausgehalten. Irgendwann ging es dann per Anhalter zu den Musikfestivals, auf die man so geht, und dann wurden die Strecken immer weiter – im letzten Jahr dann ja immerhin bis nach Brasilien. Ich mag einfach das Prinzip, anderen Menschen zu vertrauen, und habe damit immer nur gute Erfahrungen gemacht. Die meisten Menschen sind sehr, sehr freundlich und hilfsbereit – das vergisst man, wenn man sich die ganze Zeit nur von zu Hause aus die böse Welt im Fernsehen anschaut.
4. „Per Anhalter über den Atlantik“ in 3-4 Sätzen bitte Sinn und Highlights der Reise!
Wie gesagt stehe ich auf Reisen per Anhalter, außerdem bin ich seit einigen Jahren großer Segel-Fan. Das beides wollte ich mal kombinieren – und siehe da, es klappt ganz wunderbar. Außerdem wollte ich gerne mal ein Gefühl für die Distanzen auf diesem Planeten bekommen, und zum Beispiel wissen, wie weit Amerika von uns entfernt ist. Dreißig Tage auf See habe ich gebraucht – es ist also viel weiter als die 10 Flugstunden, die man sonst so kennt. Als ich nach dem Trip von Brasilien aus zurück nach Deutschland geflogen bin, kam ich mir vor, als säße ich in einer Zeitmaschine.
5. Du bist nebenberuflich „Texter“, wo finde ich deinen absoluten Lieblingsartikel?
Schwierig, schwierig! Ich habe schon eine Menge Texte geschrieben – für einige schäme ich mich im Nachhinein, andere fühlen sich noch immer an wie mein „Baby“. Mit diesem Text hier verbinde ich ausschließlich gute Gefühle. Einerseits stammt er aus der schönsten Stadt der Welt, zumindest von den Städten, die ich bislang gesehen habe. Außerdem war ich damals gerade 20 Jahre alt und es war meine erste „große“ Reise über mehrere Monate, und dann auch noch gleich in den Nahen Osten. Und das war mein erster Text, der überregional erschien. Heute finde ich die Reportage noch immer gut, damals war ich stolz wie Oskar.
6. Wie geht es weiter mit Bruder Leichtfuss, was ist dein nächstes Projekt?
Timo auf der Trolltunga in Norwegen
7. Ich möchte mich bei dir für das Interview bedanken! Gibt es noch etwas, was du loswerden willst?
Dafür nicht – ich freue mich, jetzt ein kleiner Teil deines schönen Blogs zu sein! Außerdem: Es ist viel, viel einfacher, echte Abenteuer zu erleben, als die meisten denken. Das einzig wirklich schwierige ist eigentlich, seinen Arsch hoch zu bekommen und zu starten – danach kommt alles von allein! Die Welt ist ein freundlicher Ort! Und wer noch ein paar Tipps zum Trampen brauch oder nach Inspiration sucht, der kann sich gern auf dem Bruderleichtfuss Blog umsehen.