Magen-Darm Probleme auf Reisen

Magen-Darm Probleme

Bali Belly, Reisediarröhe und Co. Wer kennt es nicht. Man reist in andere Länder und anstatt die Umgebung zu erkunden, am Strand sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen oder Berge zu erklimmen ist plötzlich Bettruhe angesagt. In Reisegebieten, in denen die hygienischen Standards weit unter den Deutschen liegen sind Magen-Darm-Beschwerden keine Seltenheit. Vor allem in Afrika, Südostasien, Mittel- und Südamerika (besonders in Indien, Kambodscha, Ägypten, Tunesien und so weiter…) ist das Risiko „sich den Magen zu verderben“ sehr hoch. Klar, jeder verträgt das Essen und das Klima anders und nicht jeder wird auch zwingend krank. Doch warum sind gerade Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt so verbreitet in diesen Regionen?

 

 

Zum Einen sind, wie schon erwähnt, die Hygienestandards nicht auf dem gleichen Level. Sauberkeit spielt hier meist keine wesentliche Rolle.  Zum Anderen trägt die hohe Luftfeuchtigkeit und die zumeist heißen Temperaturen dazu bei, dass sich Krankheitserreger optimal vermehren können. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die ungewohnte Umgebung und das Klima im Allgemeinen. Unser Körper muss sich zuerst einmal an die Umweltverhältnisse anpassen. Dies führt zu Stress und macht uns anfälliger gegenüber Krankheitserregern.

 

Vorbeugung gegen Magen-Darm Probleme auf Reisen

Generell gilt: Achtung beim Essen und Trinken, vor allem bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie beispielsweise Fisch, Fleisch, Eier und Kuhmilch. Auch bei rohem, ungeschältem Gemüse und Obst heißt es Aufpassen. Diese werden oft mit normalem Leitungswasser abgewaschen, welches man in Ländern mit geringeren hygienischen Standards generell meiden sollte. Nicht trinken und bei sehr empfindlichen Mägen möglichst keine Zähne damit putzen (aufpassen bei Eiswürfeln! Einige kochen das Wasser vorher nicht ab oder verwenden das Leitungswasser). Mit besonderer Vorsicht sollte man an street food herangehen. Ich schaue mir die Stände und Restaurants vorher immer genau an.

 

Wenn man sieht, dass diese nicht sauber wirken lieber die Finger davon lassen. Ich persönlich achte häufig auf Restaurants und Stände, an denen die meisten Gäste und Einheimischen zu finden sind. Man kann auch darauf achten, ob sich Fliegen auf offenen Speisen oder dem Besteck befinden. Fliegen können winzige Fäkalspuren an ihrem Körper tragen und diese auf das Essen übertragen. Ein anderer wichtiger Punkt ist die Handhygiene. Mehrmals am Tag die Hände gründlich mit Seife abwaschen. Wer es besonders gründlich machen möchte kann anschließend noch ein Desinfektionsmittel verwenden.

 

Magen-Darm Probleme

Magen-Darm Probleme

 

Was tun gegen Magen-Darm-Beschwerden?

Und manchmal passiert es dann eben doch. Zack! Auf einmal hat man sich etwas eingefangen. Was nun? Die ersten 24 Stunden gilt keine Medikamente einzunehmen. Bettruhe, viel trinken (gesüßte Tees, salzhaltige Suppen und Wasser), ausruhen und warten. Hilfreich kann eine Elektrolytlösung sein. Diese kann man sich vorab für die Reiseapotheke zulegen, in der Apotheke kaufen oder auch ganz easy selbst herstellen: 5 EL Zucker, 12 EL Salz, 1 Glas Orangensaft, 1 L abgekochtes Wasser (nach Empfehlungen des Auswärtigen Amtes).

 

Auf fettige und schwere Speisen, Alkohol und Koffein sollte man möglichst verzichten bis man 2-3 Tage wieder stabil ist. Tritt nach 24 Stunden keine Besserung ein, kann man mit Medikamenten Abhilfe schaffen. Achtung jedoch bei beispielsweise Loperamid oder Imodium. Diese lähmen den Darm. Krankheitserreger können sich demnach besser vermehren und in die Darmwand eindringen. Besser man nimmt Wasser-, Gift-, und Entzündungsbindende Stoffe zur Hilfe (zum Beispiel Aktivkohle, Pektin- oder Kaolinhaltige Substanzen). Probiotika sind ebenfalls empfehlenswert.

 

Wenn sich nach 2-3 Tagen keine deutliche Besserung bemerkbar macht ist ein Besuch beim Onkel Doktor unumgänglich. Vor allem bei Begleitsymptomen wie Fieber, Blut im Stuhl oder Erbrochenem, Kreislaufproblemen und bei schweren Krämpfen.

 

Good to know – Magen-Darm Beschwerden

Welcher Reisende kennt es nicht? Man reist in tropische, unglaublich schwüle und heiße Länder, bestellt sich etwas zum Essen und speiht Feuer wegen der unfassbaren Schärfe. Doch warum ist das eigentlich so? Der wichtigste Grund hierfür besteht in der antimikrobiellen bzw. in der antioxidativen Wirkung der Gewürze. Diese beugen das Verderben der Nahrung vor und schützen vor schädlichen Bakterien und Pilzen. Die Hypothese, dass die Menschen in diesen Ländern scharf essen damit sie schwitzen und abkühlen ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen.

 

Die durchblutungsfördernde Wirkung hingegen schon. Demzufolge öffnen sich die Poren und das warme Blut kann besser in die oberen Hautschichten gelangen. Als Resultat schwitzen wir mehr und kühlen infolgedessen aus (Verdunstung der Feuchtigkeit an der Hautoberfläche). Während dem Essen ist es zuerst unglaublich warm, danach ist die Hitze jedoch angenehmer zu ertragen. Durch den hohen Flüssigkeitsverlust sollte man jedoch auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

 

Ein kleiner fun fact zum Schluss ist die berauschende Wirkung von scharfem Essen, die vergleichbar mit dem Konsum von Drogen ist. Auf scharfes Essen reagiert der Körper mit Schmerz, was zu einer erhöhten Endorphinausschüttung („Glückshormon“) führt. Man fühlt sich also nach einer scharfen Mahlzeit glücklicher und zufriedener.

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