Auf ins Rosamunde-Pilcher-Land! Eine Rundreise durch Cornwall
Meine letzte London-Reise liegt zwar erst ein paar Monate zurück, trotzdem habe ich mich kürzlich wieder mit England beschäftigt. Genauer gesagt mit der Region Cornwall, die ich schon so oft auf der Leinwand im Hintergrund gesehen habe. Der Süden Englands hat eine Menge zu bieten, weshalb ich einmal recherchiert habe, welche Orte zu den Highlights im „Rosamunde-Pilcher-Land“ gehören.
Anreise und Unterkünfte
Obwohl es Flüge nach Exeter in Cornwall gibt, sind diese meist unbezahlbar und fliegen nur ab Düsseldorf. Einfacher und günstiger ist es einen Flug nach London zu bekommen. Zwischen London Paddington und Cornwall (St. Ives oder Penzance) besteht eine regelmäßige Bahnverbindung. Die Fahrt dauert zwar 5 Stunden, man wird aber von der einzigartigen britischen Landschaft, einen Teil der Strecke sogar mit Blick aufs Meer, entlohnt.
Vor allem zur Hauptsaison sind die Pensionen und Hotels schnell ausgebucht. Am besten früh buchen, um das klassische Bed & Breakfast Englands zu erleben, bei der man morgens eine Tasse „English Breakfast Tea“ zu den üppigen Baked Beans, Toast, Rührei und Speck genießen kann.
West-Cornwall – Ein Ort für Künstler, Pilger und Bücherwürmer
Im Westen von Cornwall gibt es drei Orte, die man unbedingt gesehen haben sollte, wenn man sich in Englands Süden begibt: St. Ives, die Gezeiteninsel St. Michael’s Mount und Penzance, von wo aus man die Fähre zu den Scilly-Inseln nehmen kann.
St. Ives
St. Ives ist wohl der kreativste Ort Cornwalls. Viele Künstler kamen hierher, ließen sich von der malerischen Landschaft inspirieren und blieben in St. Ives. Deshalb findet man hier zahlreiche Galerien, Museen und Geschäfte mit Handwerkskunst. Die mediterrane Atmosphäre von St. Ives genießt man am besten in Carbis Bay, der als einer der schönsten Strände der Welt gilt. In einem der Fischrestaurants an der Strandpromenade kann man den Tag vorzüglich ausklingen lassen.
St. Michael’s Mount
Bei Ebbe kann man die Gezeiteninsel an der Südwestspitze England von Marazion über einen schmalen Damm erreichen. Ansonsten wird man natürlich auch mit einer Fähre nach St. Michael’s Mount befördert. Mit einer Fläche von gerade einmal 0,23 km² kann sie zwar nicht mit ihrer Größe protzen, dagegen aber mit einer gigantischen Bergkapelle, die im 15. Jahrhundert errichtet wurde und lange Zeit als beliebte Pilgerstätte galt. Und wer sich fragt, woran ihn die Kapelle erinnert, der guckt sich mal ein Bild von Mont St. Michel in Frankreich an.
Penzance
Als größte Stadt im Westen Cornwall ist sie nicht nur Ausgangspunkt für eine Überfahrt zu den Scilly-Inseln, sondern gehört auch für Literatur-Fans zum Pflichtprogramm. Hier kann man z.B. das Branwell House besichtigen, in dem einst Mutter und Tante der Brontë Schwestern lebten. Außerdem werden die Damen die Kulisse aus dem ein oder anderen Jane Austen- oder Virgina Woolf-Roman wiedererkennen. Ein Spaziergang durch den Stadtpark Morrab Gardens mit seinen subtropischen Pflanzen oder der Besuch des Jubilee Bathing Pools, ein Freibad aus dem Jahr 1935, das ins Meer hinein gebaut wurde, gehören zu den Highlights in Penzance.
Scilly-Inseln – Englands Antwort auf die Südsee
Von Penzance kann man in der Hauptsaison jeden Morgen die knapp dreistündige Fähre zu den Scilly-Inseln nehmen, die der Geheimtipp Cornwalls sein sollen. Türkise Lagunen, 35 weiße Sandstrände, grüne Palmen und gigantische Felsen machen das Südsee-Flair perfekt. Fünf der 140 Inseln sind bewohnt und alle haben ihren eigenen Charakter. Und wer Glück hat, entdeckt vielleicht sogar eine Robbe, die sich auf einem der Felsen sonnt. Bei Pinterest gibt es einige Bilder des Inseltraums.
Bodmin Moor – Mitten im Agatha Christie-Roman
Eine der ältesten Städte Cornwalls ist Bodmin und liegt mitten im mystischen Bodmin Moor. Hier spielt der ein oder andere Agatha Christie- oder Sherlock Holmes-Roman und außerdem liegt hier der Dozmary Pool, in den Sir Bedivere in der Artussage das Schwert Excalibur warf.
Charakteristisch für das 207 Quadratkilometer große Moor sind die weiten Landschaften, auf denen man meist kilometerweit keine einzige Menschenseele trifft und die sonderbaren Steinkreise und Felsformationen, von denen man bis heute nicht weiß, woher sie stammen.
Nord-Cornwall – Ein historisches Fischerdorf und eine beeindruckende Burg
Als letzte Ziele bleiben Port Isaac und Tintagel im Norden Cornwalls.
Port Isaac
Das Fischerdorf an der Nordküste war schon vom Mittelalter bis in 19. Jahrhundert ein wichtiger Hafen für Güter wie Stein, Kohle, Holz, Keramik. Diese Geschäftigkeit merkt man in Port Isaac immer noch, dessen schmale Gassen sich zwischen historisch bedeutenden Cottages, in denen die Fischer früher wohnten, winden.
Tintagel
Die prächtige Burg von Tintagel wurde im 12. Jahrhundert von Cornwalls Grafen erbaut und stürzte vier Jahrhunderte später wieder ein. Die beeindruckenden Ruinen an der Steilküste, wo vielleicht sogar König Artus Wiege stand, kann man heute besichtigen. Ein Besuch des ehemaligen Postamts, ein Landhaus aus dem 14. Jahrhundert, gehört ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten in Tintagel.