Auf Historische Städte-Weltreise in Mittelamerika
Mittelamerika ist eine geschichtsträchtige Region, deren einzigartiger Charme durch Kämpfe und Kriege, rivalisierende Niederlassungen aus Asien und Europa sowie unzählige Naturkatastrophen entstanden ist. Wer eine längere Rundreise geplant hat und gerne einem kulturellen und historischen Leitfaden folgen möchte, sollte auf keinen Fall die folgenden Historischen Stätten verpassen. Oft kommt der nördliche Teil von Lateinamerika viel zu kurz auf vielen Reisen. Woran das liegt weiß ich nicht, aber es gibt gerade in Mittelamerika sehr viel Kultur zu erleben und auch die Küche lässt sich sehen. Es gehört auf jeden Fall auf eine Weltreise.
Steinkugeln, Costa Rica
Diese mysteriösen Kugeln, von den Einheimischen Las Bolas genannt, stammen vermutlich aus der Zivilisation der Diquís, die in Costa Rica zwischen dem 8. und 16. Jahrhundert lebte. In Costa Rica, mit seinen etlichen, über das gesamte Land verteilten Fundstätten, sind sie extrem bekannt. Um die Kugeln ranken sich unzählige Mythen; einer davon besagt, dass sie aus Atlantis stammen sollen.
Noh Mul, Belize
Noh Mul, ist die einzige der aufgeführten Stätten, die leider nicht mehr besucht werden kann – egal wie gut die Reise durchgeplant ist. Das bereits 900 n. Chr. entdeckte Noh Mul war für Touristen nie zugänglich (weshalb es auch kaum Fotos gibt) und wurde zum Entsetzen vieler Archäologen und Historiker vor Kurzem im Zuge von Straßenbauarbeiten zerstört. John Morris, der stellvertretende Leiter von Belizes Institut für Archäologie kommentierte dies folgendermaßen: „Das Institut für Archäologie wird diese Gelegenheit nutzen und eine landesweite Aufklärungskampagne für die Konservierung und den Schutz historischer Stätten starten.“
Eine besonders wichtige historische Stätte ist auf dem folgenden Bild zu sehen. Dieses Exemplar ist zum Glück besonders geschützt und wird hoffentlich von Bulldozern erst einmal verschont bleiben.
Tikal, Guatemala
Tikal, eins der Denkmäler auf der UNESCO-Liste des Welterbes, wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. errichtet und ist eine der größten archäologischen Fundstätten aus der Maya-Periode. Die Stätte enthält eine Vielzahl von Tempeln, Gebäuden, Skulpturen, Grabstätten und Statuen. Obwohl Tikal schon seit mehr als einem Jahrhundert erforscht wird, vermuten Wissenschaftler, dass noch immer tausende Bauten unentdeckt sind und unzählige Ausgrabungen vorgenommen werden müssen, um sich der gesamten Bedeutung der Ruinenstätte bewusst zu werden.
Copán, Honduras
Für Liebhaber von Architektur und Kunst der Maya ist die Ruinenstätte von Copán und dort vor allem die Hieroglyphentreppe eine beliebte Touristenattraktion. Seit ungefähr 150 Jahren beschäftigen sich Archäologen mit der ehemaligen bedeutenden Mayastadt weshalb sie im mittelamerikanischen Raum als besonders gut erforscht gilt. Den Namen trägt die Stätte auf Grund der geographischen Lage im Copán Tal, durch das auch der gleichnamige Fluss fließt – wie die Stadt in Zeiten der Mayas hieß, konnte bis jetzt noch nicht herausgefunden werden.
Brüllaffenstatue, Copán, Honduras
Brüllaffen hatten in der Kultur der Maya Götterstatus und waren daher höchst populär. Diese gut erhaltene Statue in den Copán Ruinas ist eines der berühmtesten Exemplare. Der amerikanische Forscher John Lloyd Stephens beschreibt sie folgendermaßen: „Feierlich und getragen, ja gefühlsbetont, übt er seine Rolle als Bewacher geweihter Erde aus.“
Tazumal, Chalchuapa, El Salvador
In Tazumal, was so viel wie „die Pyramide, in der Opfer verbrannt werden“, bedeutet, stehen einige der bedeutendsten und am besten erhaltenen Ruinen Mittelamerikas. Es wird davon ausgegangen, dass an diesem Ort bereits 5000 v. Chr. Niederlassungen standen. Hier wurden unzählige Artefakte entdeckt, darunter auch eine lebensgroße Statue des Nahuatl-Gottes Xipe Totec, die im lokalen Museum zu sehen ist.
Auf dem Foto zu sehen ist die sogenannte Große Pyramide, die gemeinsam mit der Kleinen Pyramide aus den unzähligen Bauten auf dem 10 Quadratkilometer großen Gebiet ins Auge stechen.
Maskentempel, Lamanai, Belize
Steinerne Masken, die möglicherweise olmekischen Ursprungs sind, bedecken den Maya-Tempel von Lamanai. Eine weitere, 2011 von Architekten entdeckte Mauer des Maskentempels ist mit identischen Mustern bedeckt – ein typisches Merkmal von Maya-Architektur.
Compañía de Jesús, Panama-Stadt, Panama
Dieses 1741 errichtete Gebäude, das in der Vergangenheit als Religionsschule, Kirche und Universität Verwendung fand, fiel 1784 einem Feuer dann später 1882 einem Erdbeben zum Opfer. Nach den 1983 eingeleiteten Restaurierungsarbeiten besteht Hoffnung, dass das Gebäude bald wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
Kolossalköpfe der Olmeken, Guatemala (und Mexiko)
Es gibt 17 bekannte Exemplare dieser unglaublichen Überbleibsel der Kultur der Olmeken des antiken Mesoamerikas, die bis mindestens 900 v. Chr. zurückdatiert werden können. Die Mehrzahl der Kolossalköpfe befindet sich in Tabasco und Veracruz im heutigen Mexiko – einer davon steht jedoch in Takalik Abaj in Guatemala. Die aus Felsbrocken gemeißelten Köpfe variieren zwischen einer Größe von eineinhalb und dreieinhalb Metern und wiegen bis zu 50 Tonnen. Zieht man in Betracht, wie mühsam und aufwendig der Transport und die Bearbeitung eines solchen Steines für eine Zivilisation vor fast 3000 Jahren war, wird deutlich, was für eine immense Bedeutung die Statuen für die Kultur der Olmeken gehabt haben müssen.