Work & Travel-Aufenthalt in den Vereinigten Staaten

Work and Travel in Amerika

Wir reisen nicht, irgendwo anzukommen. Oder um dem eigenen Leben zu entkommen. Wir reisen vielmehr des Reisens Willen, um unterwegs zu sein, um zu sehen, wie die Welt wirklich ist und damit das wahrhafte Leben nicht uns entkommt. Die USA – Ein Land, welches einem Möglichkeiten eröffnet, von denen man sonst nur träumt. Ein Work & Travel Aufenthalt in so einem immens großen Land kann zuerst einmal für Angst sorgen: wie soll ich mich bloß zurecht finden, wo finde ich eine Unterkunft, was wenn ich die Amerikaner nicht verstehe? Solche Sorgen gehören dazu. Aber genauso gehört zum Work & Travel Aufenthalt eben auch der Sprung über seinen eigenen Schatten: einfach mal spontan drauf los, irgendwas wird sich schon ergeben. Genau so ist es dann meistens auch.

 

 

Eindrücke sättigen im Land der Freiheit

Und welches Land eignet sich hierfür besser als die USA? Ein spannendes, aufregendes, komplexes und manchmal nicht ganz ungefährliches Land meilenweit entfernt von der eigenen Heimat.

 

Die USA gehören nicht zu den üblichen Work & Travel Ländern wie Australien oder Neuseeland. Die Alternativen, die man in den USA geboten bekommt, sind allerdings durchaus mit dem typischen Work & Travel zu vergleichen. In den letzten Jahren sind die USA mehr und mehr zu einer Anlaufstelle für erlebnishungrige, erwartungsvolle junge Menschen geworden, die dieses vielfältige Land für sich entdecken und sich mit Eindrücken sättigen wollen.

 

Aufregende Alternativen abwägen

So schön das alles klingen mag – auf irgendeine Weise muss man sich das Leben auf Reisen auch finanzieren können. Und hier kommen die verschiedenen Arten eines Work & Travel Aufenthalts ins Spiel. Am besten erkundet man sich über die Möglichkeiten und die damit verbunden Vorbereitungen zuerst einmal ausgiebig auf diesem Erfahrungsbericht zum Work & Travel Aufenthalt in den Staaten, bevor man mit der Planung beginnt.

 

Summerjobs

Die amerikanische Arbeitswelt bietet jungen ehrgeizigen Reisenden vielzählige Summerjobs, d.h. saisonale Ferienjobs über eine Dauer von 4 Monaten. Die Jobs werden oftmals in Hotels, Restaurants, Geschäften und anderen touristischen Einrichtungen angeboten: ob als Küchenhilfe, Zimmerservice, Tellerwäscher und Kellner, in Büros, Supermärkten und Souvenir-shop; hier wird jeder Backpacker einen passenden Job für sich finden.

 

Meistens arbeitet man mit anderen Work & Travel Teilnehmern oder amerikanischen College Studenten zusammen, somit findet man bei einem Summerjob nicht nur internationale Arbeitskollegen, sondern mit etwas Glück auch Freunde fürs Leben, die aus aller Welt kommen. Von Barbecues im Freien über Wandertouren bis hin zu Sightseeing Trips und dem Besuch von Baseballspielen: in seiner Freizeit bekommt man von seinen Arbeitgebern oft das ganze Programm geboten.

 

Summercamp

Wer in den USA nach einer anderen Erfahrung sucht, kann einen Job im Summercamp annehmen: Dies ist eine Art Kombination aus einem Au-Pair Job und Summerjob, bei dem man als „Camp Counsellor“, also als Mitarbeiter in einem Ferienlager arbeitet und die Kinder betreut.

 

Wer nach dem Camp noch etwas vom facetten- und kontrastreichen Land sehen möchte, mietet sich einfach ein Auto oder ein Campervan, bereist die beeindruckende Westküste, verliert sich in den vibrierenden Metropolen San Francisco oder Los Angeles und schafft mit touristischen Highlights wie dem Times Square oder der Brooklyn Bridge Momente, die einem den Atem rauben.

 

Freiwilligenarbeit und Farm- und Rancharbeit

Du möchtest Freiwilligenarbeit in der freien Natur leisten? Vielleicht bei einem  Tier- oder Naturschutzprojekt? Mit anderen internationalen Helfern engagierst du dich fernab von größeren Städten und oft von der Zivilisation ausgeschlossen für den Schutz der Umwelt. Hierbei ist von dir ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit verlangt, du wirst mit deinen Mitarbeitern auf engem Raum zusammenleben und die meiste Zeit inmitten der wilden Natur in Zelten schlafen.

 

Auch die teilweise harte Farm- und Rancharbeit wird für dich ein einmaliges Erlebnis darstellen. Als Erntehilfe in der Landwirtschaft oder als Hilfskraft auf einer Farm kannst du dich um exotische Pflanzen kümmern, mit Pferden und Rinderherden arbeiten, Alpaka füttern und gleichzeitig den wunderbaren Ausblick der weiten Prärie mit tiefroten Felslandschaften und wunderbar grünem Gras genießen.

 

Der große Reiz an solchen Gelegenheitsjobs ist die Tatsache, dass man nicht lange ortsgebunden ist. An freien Tagen oder am Wochenende kann man problemlos durch die weiten Wälder der Nationalparks wandern und gespannt die unberührte Pflanzen- und Tierwelt beobachten. Im Glacier Park warten zum Beispiel 3000 Meter hohe Berge, 750 Seen und 19 Flüsse darauf, von dir entdeckt zu werden. Im Yellowstone Nationalpark wirst du Wasserfälle, heiße Quellen und Geysire sprudeln sehen.

 

Wer die USA nicht nur als gewöhnlicher Tourist bereist, wird merken, dass man das Land auch jenseits aller Vorurteile von einer ganz neuen Seite kennenlernen kann.

 

Praktika und Sprachkurse

Unter einen Work & Travel-Aufenthalt in den USA fallen auch Praktika, die man mit einem Sprachkurs kombinieren kann, um seine Englischkenntnisse im besagten Land zu verbessern. Das Praktikum muss sich inhaltlich auf dein Studium/ deine Ausbildung beziehen. Dies bietet eine einmalige Chance, sich nicht nur mit der Arbeitswelt der Staaten vertraut zu machen und in die eigene Ausbildung zu investieren, sondern das drittgrößte Land der Welt zeitgleich hautnah zu erleben.

 

Au Pair

Die Vereinigten Staaten stehen nicht umsonst bei vielen Au Pairs hoch im Kurs. Das einmalige hieran ist, dass man in unglaublich freundlichen Gastfamilien als richtiges Familienmitglied angesehen wird und nicht nur als Kinderbetreuer oder Haushaltskraft fungiert. Ein weiterer Pluspunkt: man darf bis zu einem Jahr in den USA bleiben und kann neben dem Spielen mit Kindern, Hausaufgaben betreuen, waschen und putzen auch typische amerikanische Aktivitäten für sich entdecken, wie beispielsweise Thanksgiving, Footballspiele und Barbecues.

 

Nachdem man drei Monate als Au Pair gearbeitet und nebenbei Kurse auf dem nächsten College besucht hat, kann man für die restliche Zeit eine unvergessliche Reiseroute an der Ostküste des Landes mit dem Campervan planen, Städtetrips in trendige Großstädte organisieren und eine relaxte Woche am Strand Floridas miteinplanen.

 

Die Route 66 entlang tuckern, in den Südstaaten am Strand Kaliforniens surfen, in einem Nationalpark eine Trekking- oder Kanutour hinterlegen, eine brisante Fahrt durch die texanische Landschaft und den Rio Grande des Wilden Westen. Dann ein Besuch zum Weißen Haus, ein Abend in einer Jazz Bar genießen, die Niagara Fälle besichtigen, ein Musical auf dem Broadway anschauen, und und und.. es gibt unzählige Insider Tipps und Aktivitäten, an denen in den Staaten kein Weg dran vorbei geht.

 

Von Gebirgszügen, Großen Seen und Grizzlybären

Ein essentieller Bestandteil des Work & Travel Aufenthalts ist auf jeden Fall das Erkunden der phantastischen Landschaft. Und gerade in diesem Aspekt kann die USA enorm punkten:

 

Im Osten des Landes erstreckt sich der Gebirgszug der Appalachen, ein waldreiches Bergland mit hohem Erholungsfaktor für die Stadtbewohner, im Westen verlaufen die Gebirgszüge der Rocky Mountains mit tiefen Schluchten wie dem berühmten Grand Canyon sowie Felsen- und Küstengebirge, während die USA im Südwesten mit Wüstengebiete und im Nordwesten mit Regenwälder prunkt. Das Zentrum des Landes nimmt das Mississippi-Missouri-Flachland ein, mit vielzähligen Flüssen (der Mississippi River und Missouri River), den Großen Seen und weiten Prärien.

 

Wander- und reiselustige Backpacker kommen nicht umhin, berühmte Nationalparks wie den Yellowstone-Park mit seinen Vulkanlandschaften zu besuchen, einmalige Naturschönheiten rund um die Rocky Mountains und Küstengebirge zu bestaunen und die schönsten Buchten des Landes ausfindig zu machen. An einer der unglaublichen Sandstrände kann man praktisch das Glück fühlen, wenn man mit den Zehen im Sand steckt und die Sonnenstrahlen einen in der Nase kitzeln.

 

Auch die seltene und beeindruckende Tierwelt der USA wird so manch einen Wanderer auf seiner Reise durchs Land zum Staunen bringen: Die Fauna der USA verspricht im weiten Norden des Landes Bieber, Buckelwale, Orcas und Seeotter. Die Prärien stellen den Lebensraum für vielzählige Präriehunde und -wölfe dar, während sich in den Schutzgebieten Elche, Schwarz- und Grizzlybären und Pumas angesiedelt haben.

 

Finanzen, Versicherungen, Flugbuchungen: Gute Vorbereitung ist ein Muss!

Erfahrungen gibt es immer gute und schlechte.

Auch dein Aufenthalt in den USA wird dir nicht tadellos positiv in Erinnerung bleiben, denn es kann nun mal nicht alles reibungslos ablaufen. Gerade deshalb ist eine gute Vorbereitung und Organisation umso wichtiger.

 

In die USA reist man entweder mit einer Agentur, die einem bezüglich der Visabuchung, Versicherungen, der Jobsuche oder Aufenthaltsgenehmigung helfen. Man kann seinen Trip aber auch auf eigene Faust planen, was jedoch mit höherem Aufwand verbunden ist.

 

Ganz wichtig sind vor allem die Abdeckung in finanzieller Hinsicht und Vorbereitungen bezüglich gesundheitlicher Maßnahmen. Ein Work & Travel Aufenthalt kann schon mal schnell an dem eigenen Budget zerren, weshalb man vorab kalkulieren sollte, was einen die kommenden Monate im Ausland kosten werden: Wie teuer sind Flug, Versicherung, Agenturgebühren? Wie viel Geld werde ich verdienen und wie viel davon  benötige ich für meine anschließende Reisezeit?

 

Ebenso sollten nötige Versicherungen weit oben auf der Vorbereitungsliste eines Work & Travel Reisenden stehen: eine Auslandskrankenversicherung ist schon allein bei der Einreise in die Vereinigten Staaten unerlässlich und sicherlich eine gute Investition bei all den Aktivitäten und Abenteuern, die vor einem liegen. Da oft unterschiedliche Leistungen in den Versicherungen enthalten sind und es auch spezielle Krankenversicherungen für Auslandsaufenthalte und Work and Travel Teilnehmer gibt, lohnt es sich, die verschiedenen Anbieter zu vergleichen.

 

Auch um die Buchung des Fluges sollte man sich frühzeitig kümmern: Leider ist es nicht möglich, mit einem Open Return Ticket in die USA einzureisen, man muss also direkt Hin- und Rückflug buchen. Wenn du mit einer Organisation reist, wird diese die Flugbuchung für dich übernehmen. Andernfalls solltest du so früh wie möglich nach günstigen Flügen Ausschau halten.

 

Mit einem Rucksack auf dem Rücken, voll mit all seinem Hab und Gut, macht man sich dann auf den weiten Weg. In seinem Gepäck sollte man neben einer Portion Mut auf alle Fälle wetterbedingte und angemessene Kleidung für die Reise als Backpacker, elektronische Geräte wie Kamera und Laptop und einen Reiseführer mit Landkarte verstauen. Möglicherweise kann es nicht schaden, einen Schlafsack bei sich zu haben.  Im Handgepäck solltest du immer griffbereit deinen Reisepass, Bargeld und eine Kreditkarte sowie möglicherweise Bewerbungsunterlagen bereithaben.

 

Kein Visum? Kein Abenteuer!

Die Lebenserfahrungen, die du während deiner großen Reise sammeln wirst, kann durch nichts anderes ersetzt werden. Das Leben ist einfach nicht dafür gemacht, nur an einem Ort zu verweilen. Die Freiheiten, die man in einem so jungen Alter hat, sollte man voll und ganz ausnutzen.

 

Die Einreisebedingungen für die USA sind relativ umfassend und teils schwer durchschaubar, deshalb sollte man sich frühzeitig einen Überblick die verschiedenen Visaarten verschaffen, und sich mit den nötigen Bedingungen vertraut machen. Um in die USA einzureisen, benötigst du als Work & Travel Reisender das sogenannte „J-1 Exchange Visitor Visa“. Hiermit darf man sich für bis zu zwölf Monate vor Ort aufhalten. Das Visum ist allerdings an einige Bedingungen gebunden, beispielsweise beträgt das Mindestalter für Antragsteller 18 Jahre. Das Formular für dein Visum bekommst du entweder von deiner Organisation oder vom Visa Service ausgestellt.

 

Aufgepasst: Das J-1 Visum beinhaltet mehrere Ausprägungen, was bedeutet, dass auch die Gültigkeit der Visaausprägungen variiert. Wenn du ein Summerjob in den USA ansteuerst, ist dein Visum für 4 Arbeitsmonate sowie eine anschließende Reisezeit von bis zu einem Monat gültig. Diese 30 Tage sollten in vollem Maße ausgenutzt werden, um nochmal etliche Freizeitaktivitäten zu testen, riesige Metropolen mit prunkvollen Gebäuden und erstaunlichen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und alles mitzunehmen, was einem dieses Land zu bieten hat.

 

Wer stattdessen lieber ein Praktikum in den USA absolviert, fällt unter die Kategorie J1 Internship: hier beträgt die Gültigkeit des Visums maximal 18 Monate.

 

Die Sehnsucht nach der Ferne

Natürlich wird man während eines solchen Aufenthalts oft ins kalte Wasser geworfen: Reisen bedeutet fremden Menschen vertrauen, es bedeutet auch, sich von dem gewohnten und bekannten Komfort, von Freunden und Familie zu verabschieden. Man ist nie in Balance, viel öfter ist man dafür auf sich alleine gestellt und trägt Verantwortung für sein Handeln.

 

In manch einem Moment wird einen sicher Heimweh überkommen – aber meistens siegt dann doch das Fernweh und die Lust, sich neuen Entdeckungen und Erfahrungen zu öffnen, die kurz darauf das Ansehen eines Abenteuers gewinnen. Die Sehnsucht, interessante Leute kennenzulernen, seine Vorstellungen über das „Land der Möglichkeiten“ in die Realität umzutauschen, um die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist und das alte Leben mal kurz für einen Moment zu vergessen.

 

Die Wanderer, die von ihrer Reise zurückkehren, werden niemals dieselben sein, seit sie den Mond auf der anderen Seite der Welt haben scheinen sehen. Je weiter die meisten von ihrer Heimat entfernt sind, desto schwieriger fällt es ihnen, nach Hause zurückzukehren, ihren Kopf auf dem altbekannten Kissen abzulegen und Ruhe zu finden, während sie immer noch von den Abenteuern träumen, die sie in den letzten Monaten so geprägt haben. Ein Teil von ihnen wird immer in den USA bleiben.

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