Ab auf’d Wiesn – Vorbereitungen fürs Münchener Oktoberfest

Die Riesengaudi in und um die Festzelte auf der Theresienwiese geht dieses Jahr vom 20. September bis zum 5. Oktober. Ich plane dieses Jahr auch wieder einen Abstecher dorthin und freue mich schon auf die Stimmung im Bierzelt. Wer in München ist, der sollte übrigens nicht sagen, er ginge „aufs Oktoberfest“, sondern „auf’d Wiesn“; sonst fällt man gleich als Tourist auf. Neben der Anreise und der Übernachtung sollte man auch seit Outfit frühzeitig planen.

 

 

Die richtige Wiesn-Kleidung

Auf meiner Bucket List

habe ich ja noch den Punkt „Ein Bier auf dem Münchner Oktoberfest trinken“ offen, aber eigentlich gehört auch noch „In der Lederhose zur Wiesn gehen“ dazu. Als Mann brauche ich dazu natürlich nicht nur die traditionelle Lederhose, sondern auch noch ein Trachtenhemd, Trachtensocken, Trachtenschuhe und ggf. eine Weste oder einen Janker an, falls es mal kühler wird.

 

Bei der Lederhose gibt es kurze oder kniegebundene. Die kurze ist luftiger, die kniegebundene sieht etwas besser aus, gerade wenn man nicht so stramme Waden hat. Das Leder muss speckig glänzen und getragen aussehen, der Ausdruck „Tracht“ kommt nämlich von „getragen“. Gebrauchte, gut erhaltene Lederhosen sind leider sehr teuer, günstiger kommt man mit einer neuen weg, die man auf alt trimmt. Wer sich jetzt allerdings noch eine Lederhose bestellt, der hat ganz schön Mühe, sie noch zu präparieren. Mit Melkfett kann man das Leder ordentlich einfetten, anschließend wird die Hose getragen, damit sie sich dem Körper anpasst. Sieht vielleicht außerhalb von Bayern etwas seltsam aus, wenn man mit einer Lederhose herumläuft, dürfte aber auch lustig werden.

 

Das Trachtenhemd, auch Pfoad genannt, ist traditionell in kleinkarierten Vichy-Karos. Es werden aber inzwischen auch weiße oder farbige Hemden getragen. Die Weste kann eine Trachtenweste aus Stoff oder aus Strick sein. Strick wird aber vermutlich zu warm fürs Bierzelt.

 

Auf Frauen und ihr Dirndl werde ich jetzt nicht näher eingehen, aber auch hier bitte traditionell bleiben: Keine Mini-Dirndl, Dirndl ohne Blusen, Stiefel oder Highheels! Ballerinas, Pumps oder auch traditionelle Haferlschuhe zum knielangen Dirndl sind traditionell und man wird nicht naserümpfend vom Münchener angeschaut. Traditionelle Lederhosen und Dirndl gibt es in speziellen Trachtenshops. Auch herkömmliche Online-Shops bieten zur Wiesn-Zeit oft Trachten-Specials an, die letzten Endes aber oft aber wenig mit den traditionellen Dirndl und Lederhosen gemeinsam haben.

 

Anreise, Hotels und Parken

Um die Anreise nach München bzw. zur Wiesn direkt sollte man sich frühzeitig kümmern, da der Andrang natürlich sehr groß ist. Wer mit dem Auto anreisen möchte, sollte sich die eingeschränkten Parkmöglichkeiten zur Wiesnzeit vor Augen führen. Besser ist es, im Umland zu parken und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Richtung Theresienwiese zu fahren. Wer im Umland campt, spart sich den Stress, noch ein Hotelzimmer zu finden. Mit dem Fernbus ist man zwar länger unterwegs, spart sich allerdings auch das Parken und kommt vom Reisepreis sehr günstig weg im Vergleich zum Flugzeug oder der Bahn.

 

Wichtige Infos für den Bierzelt-Besuch auf der Wiesn

Kleine und große Zelte:

Es gibt 14 große und 21 kleinere Zelte. Die großen sind natürlich die bekanntesten, aber dafür auch sehr überfüllt. In den kleineren Zelten findet man oft noch einen Platz und sie sind gemütlicher. Wer also in den großen keinen Platz mehr findet, sollte bei einem der kleineren vorbeischauen.

 

Öffnungszeiten: Die Zelte sind werktags von 10 Uhr und am Wochenende ab 9 Uhr bis 23.30 Uhr geöffnet. Der Ausschank endet eine Stunde vorher. Zwei Zelte haben länger geöffnet: die „Käfer Wiesn-Schänke“ und das „Weinzelt“. Beide haben bis 1 Uhr geöffnet und der Ausschank endet dort um 0.30 Uhr.

 

Einlass und Überfüllung: Der Eintritt in die Bierzelte ist zwar kostenlos, allerdings muss man früh genug da sein, um überhaupt noch einen Platz zu bekommen. Wer keinen Tischplatz hat, darf leider auch nichts bestellen. Die großen Bierzelte sind am Wochenende meist schon am späten Vormittag wegen Überfüllung geschlossen, unter der Woche ab späten Nachmittag. Also heißt es, früh genug da sein oder eben anstehen und hoffen, dass mal einer ein überfülltes Bierzelt verlässt. Man kann auch versuchen, an den Nebeneingängen einen der Türsteher zu überreden, aber da dürfte die Damenwelt vermutlich eher Glück haben. Mit einer großen Gruppe wird es natürlich schwieriger, überhaupt einen Platz zu finden.

 

Reservierungen: Man kann auch im Vorfeld Plätze in einem bestimmten Bierzelt und für ein bestimmtes Datum reservieren. Allerdings sollte man das schon früh wissen, denn schon ab Dezember des Vorjahres können Reservierungen bei den jeweiligen Zelten direkt getätigt werden. Die Reservierung ist kostenlos, doch muss man pro Person einen Verzehrgutschein zwischen 20 und 80 Euro kaufen. Den hat man allerdings auch schnell verbraucht, gemessen an den Preisen.

 

Was ins Zelt mit darf: Man darf zwar seinen Rucksack mit ins Zelt nehmen, sollte aber größere Gepäckstücke lieber im Auto lassen oder in der Gepäckaufbewahrung des Bayrischen Roten Kreuzes an der U-Bahnstation Theresienwiese abgeben. Nicht mit ins Zelt dürfen Tiere, eigene Getränke oder Brotzeiten. Zigaretten darf man zwar mit ins Zelt nehmen, Rauchen ist drinnen allerdings nicht erlaubt. Die Taschen und Rucksäcke werden am Einlass durchsucht.

 

Biergärten: Wer keinen Platz in den Zelten findet, kann sich auch in einen der Biergärten setzen. Hier ist es meist weniger voll und man bekommt die gute Stimmung trotzdem mit. Die Musik aus dem Zelt wird auch in den Biergarten übertragen, außerdem darf man seine eigene Brotzeit mitbringen.

 

Verhalten auf dem Oktoberfest

Noch zwei Tipps für den Wiesn-Besuch, damit man nicht sofort als unwissender Tourist auffällt:

 

  • Statt eines Biers bestellt man eine Maß. Die Maß hält man richtig, indem man die Hand durch den Henkel um das Glas legt. Am Henkel hält man die Gläser nur fest, wenn man anstößt.
  • Eine Weißwurst sollte man einmal probiert haben. Tipps, wie man eine Weißwurst isst, findet ihr in diesem Video.

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