Auf Weltreise was gutes tun – Freiwilligenarbeit in Afrika
Wenn du mit dem Gedanken spielst, eine gewisse Zeit zu überbrücken beziehungsweise sinnvoll zu nutzen und eine Freiwilligenarbeit zu leisten, ist das sicher ein guter Entschluss. Denn die Arbeit als Volunteer – insbesondere, wenn du sie im Ausland leistest -, ist eine für alle Beteiligten sehr sinnvolle Arbeit. Auf dieser Seite stellen ich die Möglichkeiten von Freiwilligenarbeit in Afrika, speziell in Südafrika, Ghana, Kenia und Tansania vor. Ich erkläre, warum Volunteering so sinnvoll ist, welche Einsatzmöglichkeiten es gibt und welche Formalitäten du beachten musst. In meiner Weltreise habe ich zum Beispiel ein Monat freiwillig als Lehrer in Indonesien gearbeitet. In dem Artikel möchte ich mich aber auf die Möglichkeiten in Afrika beschränken.
Warum überhaupt Freiwilligenarbeit in Afrika?
Grundsätzlich ist Freiwilligenarbeit in ärmeren Ländern eine „win-win-Situation“ für alle Beteiligten. In vielen afrikanischen Ländern gibt es erhebliche Probleme in den Bereichen Schulbildung, Soziales, Gesundheitsversorgung oder auch im Umwelt- und Tierschutzbereich. Diese Länder sind auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen. Dazu gehören auch freiwillige Helfer, die für einige Woche oder Monate bestimmte Projekte tatkräftig unterstützen. Doch nicht nur diese Initiativen und Projekte profitieren von deiner Mitarbeit. Auch du selbst wirst nach deiner Volunteering-Zeit in Afrika auf mehreren Ebenen nachhaltig profitieren. So wirst du mit Sicherheit viele sogenannte „Soft Skills“ schärfen:
- Du wirst selbständiger und selbstbewusster, du sammelst ungewöhnliche Erfahrungen in einem dir bis dahin vermutlich total fremden Land.
- Du wirst toleranter, flexibler und offener und du kannst „ganz nebenbei“ noch eine Fremdsprache neu erlernen oder bereits vorhandene Sprachkenntnisse erheblich verbessern. Das geht bei einer Freiwilligenarbeit wesentlich schneller und effektiver, als wenn du als normaler Tourist nach Afrika reist, denn bei deiner Arbeit bist du in den Alltag der Menschen vor Ort hautnah eingebunden.
- Du wirst sehr schnell viele Kontakte knüpfen: ob zu anderen Volunteers oder zu den Einheimischen.
- Du kannst berufliche Erfahrungen sammeln, die dir vielleicht später bei deiner beruflichen Karriere helfen können. Potentielle spätere Arbeitgeber sehen ein solches Engagement in Afrika sicher gern und wissen dies zu würdigen. Es kann ein großer Pluspunkt in deinem Lebenslauf sein.
- Du kannst vielleicht erste Netzwerke knüpfen und wirst bestimmt eine unvergessliche, wenn auch harte Zeit erleben. Denn Freiwilligenarbeit ist teilweise psychisch wie physisch anspruchsvoll und in der Regel – wie der Name bereits sagt – unbezahlt. Grundsätzlich beruht Freiwilligenarbeit in erster Linie auf ethischen und moralischen Grundlagen. Es zeigt ein großes Herz und eine große soziale Ader.
Wo kannst du welche Freiwilligenarbeit leisten?
Grundsätzlich werden Volunteers fast weltweit eingesetzt. In Afrika gibt es einige Länder wie Südafrika, Ghana, Tansania oder Kenia, die unter Volunteers einen guten Ruf genießen, weil dort bereits viele Freiwilligenarbeiter eingesetzt wurden und meist positiv berichteten. Wenn du dich für ein Projekt in einem dieser Länder interessierst, solltest du dich rechtzeitig vorab sehr gut und umfassend informieren.
Dies funktioniert mit allen möglichen Medien, meist im Internet, natürlich auch mit Erfahrungsberichten von jungen Menschen, die bereits als Freiwilligenarbeiter in afrikanischen Ländern unterwegs waren und ungeschönt und echt aufschreiben, was sie dort erlebt haben. Du kannst alles auf eigene Faust organisieren und planen, du kannst aber auch die professionelle Hilfe von spezialisierten Agenturen in Anspruch nehmen, die bei der Planung und Organisation helfen.
Natürlich kosten diese Geld, sie können aber sehr hilfreich sein, um negative Erfahrungen zu vermeiden. In Südafrika, Ghana, Kenia, Tansania, aber auch in anderen afrikanischen Ländern, gibt es Einsatzmöglichkeiten für Volunteers überwiegend in folgenden Bereichen: Tier- und Umweltschutz, Sozialarbeit, Kinderbetreuung, Schulwesen, Landwirtschaft. Grundsätzlich sollten Freiwilligenarbeiter körperlich und psychisch belastbar sein und zwischen 20 und 40 Jahre alt sein. In Ausnahmefällen kannst du aber auch als 18- oder 19-Jähriger und natürlich auch als älterer Mensch ein Volunteering absolvieren.
Du musst grundsätzlich darauf eingestellt sein, deinen gewohnten Lebensstil nicht vorzufinden. Rechne mit Armut und einfachen Verhältnissen. Rechne aber auch mit enorm netten Menschen, die dir und deinesgleichen sehr dankbar sind für Unterstützung. Du wirst in einfachen Verhältnissen leben und wohnen, dafür aber unglaublich vielfältige und wichtige Erfahrungen sammeln und das alles vor dem Hintergrund, etwas sehr Gutes und Sinnvolles für benachteiligte Menschen und deren Lebensraum zu machen.
Freiwilligenarbeit in Südafrika
Als EU-Bürger bekommst du als Freiwilligenarbeiter in Südafrika eine Besuchergenehmigung, die bis zu 90 Tage gilt. Ein Visum ist somit für diesen Zeitraum, der natürlich auch kürzer sein kann, nicht nötig. Wenn du länger als drei Monate arbeiten möchtest, benötigst du ein Visum. Das Land Südafrika ist wohl eines der beeindruckendsten und vielfältigsten auf unserer Erde.
Hier gibt es pulsierende Metropolen, traumhafte Strände, exotische, wilde Tiere, Wüstenlandschaften, Wälder, Weinbaugebiete und ein inzwischen immer besser funktionierendes Miteinander verschiedener Kulturen. An dieser Stelle sei nicht verschwiegen, dass gerade die Großstädte für Ausländer teilweise sehr gefährlich sein können, weil die Kriminalitätsraten recht hoch sind. Man muss sich als Reisender daher strikt an die bekannten Regeln halten, dann ist die Gefahr überschaubar.
Südafrika ist auf diesem Kontinent das beliebteste Land für Volunteers, weil es so vielfältig ist und viele unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten bietet, vorrangig im Bereich des Tier- und Umweltschutzes sowie in der Kinderbetreuung und in anderen sozialen Projekten. Untergebracht sind Volunteers meistens in einem Zimmer oder Appartement auf dem Gelände des Projektes, wo du arbeitest. Bei manchen Projekten ist die Verpflegung inklusive, bei anderen nicht.
Freiwilligenarbeit in Ghana
Hier gilt prinzipiell das gleiche wie für Südafrika: Es gibt viele unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten im sozialen Bereich (Schulen, Kindergärten, Waisenhäuser, Gesundheitsprojekte), aber auch im infrastrukturellen Bereich sowie im Tierschutz. Ghana liegt im Westen Afrikas und ist historisch gesehen durch die Kolonialzeit eng mit Großbritannien verbunden. Wirtschaftlich lebt Ghana vorwiegend vom Goldexport.
Freiwilligenarbeit in Tansania
Tansania sowie die dazu gehörende Insel Sansibar sind landschaftlich äußerst reizvoll und vielfältig. Die Serengeti-Wüste, der Kilimandscharo, Savannen, Vulkane, aber auch sehr schöne Strände gehören zu diesem Land. In den Landschaften gibt es eine Vielfalt an wilden Großtieren wie Löwen, Elefanten oder Antilopen. Auf der anderen Seite gibt es in Tansania viel Armut und Krankheiten. Hier gibt es auch die meisten Einsatzmöglichkeiten für Freiwilligenarbeiter, nämlich in den Bereichen Soziales und Gesundheit. Wildlife- und Umweltschutzprojekte finden meist auf der Insel Sansibar statt.
Freiwilligenarbeit in Kenia
Auch Kenia besticht durch eine große Vielfältigkeit und ist ein beliebtes Reiseziel ausländischer Touristen. Hier gibt es Regenwälder, hohe Berge, Savannen, Wüsten und natürlich viele für uns exotische Tiere. Allerdings sind die meisten Gebiete des großen Landes touristisch nicht erschlossen und sehr arm und unterentwickelt. Den Weg zu besseren Lebensbedingungen kannst du mit einem Freiwilligendienst in Kenia effektiv unterstützen – ob in sozialen Projekten oder im Tier- oder Umweltschutz.
Freiwilligenarbeit macht gesund
Eine sehr provokante Überschift, die ich aus einem Artikel übernommen habe. In diesem wurde untersucht wie sich die Freiwilligenarbeit auf einen auswirkt. Der Psychologe Romualdo Ramos hat in seiner Studie 746 berufstätige Personen zum Thema Freiwilligenarbeit befragt. In dem wirklich sehr interessanten Artikel geht es oft um die oft diskutierte Work-Life-Balance. Ich will gar nicht zu viel aus dem Artikel vorweg nehmen, aber Fakt ist, dass Freiwiliggenarbeit gesund macht =)
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