SOS in Semarang, Indonesien – wichtige Unterstützung vor Ort

Heute möchte ich euch einen Artikel ans Herz legen, der die Geschichte von Ruminah aus Indonesien erzählt. Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit den SOS Kinderdörfern und gewährt einen kleinen Einblick in die notwendige Arbeit dieser Kinderhilfsorganisation. Ich war im Laufe meiner Weltreise auch in Südostasien und weiß um die teils schwierigen Lebensumstände vor Ort. Die Schere zwischen arm und reich ist sehr groß, aber die Mehrheit der Menschen leben in ärmlichen Verhältnissen. Ich selber habe in Lombok (Nachbarinsel von Bali) bei einer Familie genächtigt, die sehr sehr arm war. Es ist eine sehr schöne Erfahrung, aber zugleich auch sehr traurig, wenn man von dem hohen Standard in Deutschland weiß. Die SOS Kinderdörfer helfen Kindern und Familien eine fundierte Ausbildung zu erhalten um sich selber zu helfen. Das unterstütze ich gerne…

 

Ruminah kann wieder schlafen

Rumina lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Sayung, im Küstengebiet von Semarang in Zentral-Java. Küstenerosion ist hier ein großes Problem. Der steigende Meeresspiegel überschwemmt die Gebiete in Küstennähe, den Menschen steht das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Hunderte kleine Siedlungen wurden bereits zerstört. Viele versuchen, ihre Häuser mit Stützen oder Betonsäulen zu unterlegen, um noch im trockenen wohnen zu können. Auch das Haus von Ruminahs Familie ist betroffen. Unaufhörlich nagt das Wasser an Grund und Mauern, immer wieder brechen Teile des Hauses weg. Bereits heute bleibt der Familie nur mehr ein Raum zum Leben.

 

Wir würden in so einem Fall einfach wegziehen. Aber einer Familie ohne Geld und festes Einkommen bleibt in so einem Fall nichts anderes übtrig, als auszuharren. Geldsorgen und die Angst um die Zukunft ihrer Kinder ließen die vierfache Mutter nicht schlafen. Wie soll sie ihre Kinder zur Schule schicken, wenn das Einkommen gerade einmal fürs tägliche Essen reicht? Mit dem Verkauf von gebratenen kleinen Gerichten und dem mageren Verdienst ihres Mannes, der als Tagelöhner auf Baustellen schuftet, war an so etwas gar nicht zu denken. Und dann noch die Sorgen um ihre Wohnung…

 

Hilfe zur Selbsthilfe

Ruminah versuchte, ihr kleines Geschäft auszubauen und lieh sich dafür immer wieder Geld bei Geldverleihern. Doch damit wurde alles nur noch schlimmer. „Die hohen Zinsen schluckten jeden Mehrverdienst und bald hatten wir einen großen Schuldenberg“ erinnert sich Ruminah. „Ich konnte nur noch die Zinsen abstottern und wusste nicht mehr, wie ich den Kredit abbezahlen sollte.“

 

Das war vor zwei Jahren. Inzwischen hat sich in Ruminahs Leben vieles verändert. Über eine Nachbarin erfuhr Ruminah von der Familienhilfe der SOS-Kinderdörfer in Semarang. Im Rahmen dieser Hilfe unterstützt die Hilfsorganisation Mütter in schwierigen Situationen. Hier lernen Frauen, wie sie ihre Stärken bestmöglich einsetzen, wie sie ein eigenes Kleinstunternehmen aufbauen und Geld verdienen können. Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen. Ruminah ging, erstmals in ihrem Leben, zur Schule.

 

In Kursen, die vom SOS-Kinderdorf in Semarang organisiert wurden, lernte sie die Grundlagen, die zur Führung eines eigenen kleinen Geschäfts wichtig sind. Auch ihre Kinder profitierten von der Schulung, denn auch Erziehungberatung und Fragen zu Hygiene und guter Ernährung standen dabei auf dem Programm. „Ich hatte immer gedacht, dass meine Kinder genauso arm wie ich leben werden: Ohne lesen und schreiben zu können, ohne jemals eine Schule zu besuchen. Das machte mir viele schlaflose Nächte. Jetzt habe ich wieder Hoffnung für meine Familie.“

 

Probleme lösen – Schritt für Schritt

Als erstes musste der Kredit abbezahlt werden. SOS-Mitarbeiter vermittelten Ruminah an eine Kooperative in Sayung, die Mikrokredite zu ganz niedrigen Zinsen vergibt. Diese Kredite sind an einen konkreten Verwendungszweck gekopelt: Es gibt sie für Schulgebühren, Krankenhauskosten oder für die Tilgung von laufenden Krediten. In den Kursen der SOS-Familienhilfe hat Ruminah gelernt, ihre Ein- und Ausgaben zu planen. Inzwischen schafft sie es sogar, regelmäßig etwas Geld zur Seite zu legen.

 

Und der größte Fortschritt: Ihre Kinder gehen inzwischen zur Schule.

 

Noch liegt ein weiter Weg vor Ruminahs Familie, doch der erste Schritt ist getan. Und Ruminah hat vieles gelernt, das ihr helfen wird, weitere Veränderungen zu bewirken. Die SOS-Familienhilfe stärkt Mütter, damit ihre Kinder bessere Zukunftschancen haben. Die Lebensbedingungen für die Menschen in Sayung sind hart. Ständige Überschwemmungen weichen die Böden auf und zerstören ihre Häuser.

 

Es würde mich freuen, wenn Ihr euch mit dem Thema beschäftigt oder an das SOS Kinderdorf spendet. Sagt es weiter!

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